Talk Talk - Info


Dieses tolle Buch erschien im Herbst 2012.
Ein Infolink ...





Foto: Daily and Sunday Express

Das war eine bittere Nachricht, dass der Gründer, Sänger und Komponist der legendären Band "Talk Talk" am 18. Februar verstorben ist. Er wurde nur 64 Jahre alt. Ihm verdanken wir geniale Musikeinfälle mit Ewigkeitsanspruch.
Eine treffende Hommage schrieb Christian Reder für das Online-Magazin "Deutsche Mugge e.V.":
Hier ...
Ebenfalls eine sehr fundierte Würdigung steht im SPIEGEL: Hier ...


Eine treffende Analyse der ZEIT über Mark Hollis:
Hier ...

Eine ungarische Fanpage:
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Talk Talk - eine der faszinierendsten Bands, die ich je hörte. Mit der Stimme von Mark Hollis, die unter die Haut geht. Ab und zu hört man die leider schon lange aufgelöste Band noch mit Stücken wie "It's my life", "Such a shame" oder "Dum Dum Girl" im Radio. Sie brachten 5 Studio-CDs heraus. Die erste "The Party's Over" 1982. 1984 folgte "It's My Life", zwei Jahre später "The Colour Of Spring. Vor einigen Jahren wurde von EMI eine ganz tolle Live-CD "London 1986" veröffentlicht, die zeigt, welch begnadete Liveformation sie waren.

Besonders die Konzept-CD "Spirit of Eden" aus dem Jahr 1988 ist rätselhaft und hat viele magische Momente. Man wird sie in Richtung experimentelle Musik einstufen müssen. Für mich ist diese CD jedenfalls ein expressionistisches Kunstwerk. Man höre sich nur "I believe in you" an (Text weiter unten!). Fast sakraler Charakter. Eine CD, zu der man - je nach Stimmung - immer wieder greift und sich einer neuen Herausforderung stellt. Zeitlos - oder besser: seiner Zeit voraus? Ich glaube es. Selbst ihre Plattencover sind kleine Kunstwerke, die fast alle mit Themen aus Fauna und Flora besetzt sind. "Laughing Stock" (1991) war der Schlussstrich. Zu dieser CD bemerkte AUDIO in seiner Ausgabe 11/1991:

"Das Entsetzen beim neuen Label (Anm.: Verve/Polydor) läßt sich lebhaft vorstellen. Von der eingängigeren Compilation Natural History gingen Millionen weg - und nun das: großflächige Klanglandschaften, sparsam angefüllt durch verstreute Klavierakkorde oder ein streunendes Saxophon. Wenn's mal farbiger wird, swingen akustischer Baß und Drums fast wie bei einer Jazz-Session. Einzig die Gitarre kleckst vehement Akzente dazwischen. Doch Mark Hollis bleibt nur dem Geist von Spirit Of Eden treu und schafft ein Werk voll suggestiver Kraft. db"

Dann kamen noch die Doppel-CD "Asides - Besides" (1998). Sie brachte für den Sammler z.T. selteneres Material oder Remixe. Vorher noch "Natural History: The Very Best of Talk Talk".

Mark Hollis, der Sänger mit der unverwechselbaren Hauchstimme brachte 1998 auf Polydor eine Solo-CD heraus (u.a. mit "The colour of spring"), die eine Weiterentwicklung zeigt, der wohl nur noch wenige Fans folgen mögen. Absolut anspruchsvoll. Sowas kann man nur dosiert anhören. Nicht selten bleibt man ratlos zurück ...

Aus der Amazon.de-Redaktion (zur "Very Best Of ...)

"Eine wirklich gelungene Compilation, die in chronologischer Ordnung eine der interessantesten musikalischen Geschichten der vergangenen 20 Jahre erzählt. Synthie-Pop nannte man das, womit Talk Talk ihre Karriere begannen und mit den Denkenden des Genres wie etwa Tears For Fears in einen Topf geworfen wurden. Zu Recht. Die Single "It's My Life" war ein kompositorisch dünnes, mit ordentlich Studiotechnik und Keyboards pathetisch aufgeblasenes Liedchen mit einem hingebungsvollen Sänger und einer handlicher Aussage. War "Such A Shame", zwei Jahre danach ein Riesenhit und heute ein Klassiker, schon die in jeder Hinsicht extreme Verfeinerung dessen, wies "Life's What You Make It", das schon manchem über schlechte Zeiten hinweg half, noch darüber hinaus. "The Spirit Of Eden" hieß das Album, mit dem Talk Talk den Weg weg von den Charts hin zu mehr musikalischem Wagnis beschritten. Eins der emotional offensivsten Alben in der Geschichte des Pop -- einem Begriff, dem die sehr langen und außergewöhnlich instrumentierten (Holzbläser!) Stücke kaum noch zugeordnet werden konnten. Das Album floppte hinsichtlich Charts erwartungsgemäß, und die Band ging mit "Laughing Stock" noch einen Schritt weiter. Moderne, in halbimprovisierten Sessions entstandene Kammermusik, die sich praktisch jedem Vergleich entzieht. Jeglicher Beschreibung ohnehin. Meisterhaft, ein suggestives Kunstwerk, das seine Fortsetzung zunächst nur in der folgerichtigen Auflösung der Band fand, bis nach sieben Jahren Schweigen 1998 Sänger und Kopf Mark Hollis sein exzellentes Soloalbum veröffentlichte. --Rolf Jäger"

Im Dezember 2003 hörte man oft im Rundfunk von der Gruppe "No Doubt" ihre Version "It's my life". Für diejenigen, die Talk Talk nicht kennen, hört sich das sicher recht gefällig an. Doch zweifellos ist die Interpretation von Talk Talk ungleich spannender und engagierter gesungen ...

Übrigens hat mich am 10.12.05 ein anderes "Juwel", Holger Saarmann, auf folgendes aufmerksam gemacht:
"Paul Webb, Bassist bei Talk Talk, hat als "The Rustin Man" zusammen mit der Portishead-Sängerin Beth Gibbons 2002 das Album "Out of Season" veröffentlicht, eine sehr schöne, melancholische Platte."
Gerd Müller.




Talk Talk - Cover Galerie (Auswahl)