Carnival Of Life, Lee
Michaels, 1968
Recital, Lee Michaels, 1968
Lee Michaels, Lee Michaels, 1969
Barrel, Lee Michaels, 1970
5th, Lee Michaels, 1971
Space & First Takes, Lee Michaels, 1972
Lee Michaels Live, Lee Michaels, 1972
Nice Day For Something, Lee Michaels, 1973
Tailface, Lee Michaels, 1974
Absolute Lee, Lee Michaels, 1981
Best of ...
The Lee Michaels Collection,
Lee Michaels, 1992
The Best Of Lee Michaels, Lee Michaels, 1997
Singles
Hello / Love, Lee Michaels,
1968, A&M ?
Sounding The Sleeping / Tomorrow, Lee Michaels, 1968, A&M 911
If I Lose You / My Friends, Lee Michaels, 1968, A&M 942
The War / Goodbye, Goodbye, Lee Michaels, 1969, A&M 1048
Uummmm My Lady / ?, Lee Michaels, 1970, A&M 1219
Do You Know What I Mean / Keep The Circle Turning, Lee Michaels,
1971, A&M 1262
Can I get A Witness / You Are What You Do, Lee Michaels, 1971, A&M
1303
Hold On To Freedom / Own Special Way, Lee Michaels, 1972, A&M 1326
Inhalt Recital:
1.If I Lose You
2.Time Is Over
3.No Part of It
4.Fell in Love Today
5.Blind
6.Grocery Soldier
7.What Can He Do
8.Basic Knowledge
9.Gonna Leave
10.War
11.Spare Change
1. Mad Dog
2. What Now America
3. Uummmm My Lady
4. Thumbs
5. When Johnny Comes Marching Home
6. Murder In My Heart (For The Judge)
7. Day Of Change
8. Think I'll Cry
9. Games Listen
10. Didn't Know What I Had
11. As Long As I Can
Wer
die Einleitung zur Website gelesen hat, weiß, dass Gerds Musicpage
eine etwas anders strukturierte Seite sein möchte als viele andere.
Einer meiner Beweggründe für eine Juwelenstory ist, welche "Initialzündung"
in mir ausgelöst wurde:
Wie ich zum/zur besagten Interpret/in fand und/oder welch scheinbar unüberwindliche
Hindernisse dem vorausgingen. Das mag zwar für manche Leser nicht
sooo wahnsinnig interessant sein, doch wird vielleicht etwas Neugier geweckt.
Drumherum werden dann biografische und diskografische Angaben und soweit
vorhanden, Konzertfotos, Autogrammkarten, Coverabbildungen u. dgl. quasi
hintrappiert.
Lee Michaels kannte ich bis vor einigen Monaten nicht mal dem Namen
nach. Bei abertausenden Künstlern eigentlich kein Wunder, denn man
kann natürlich nicht alle(s) kennen. Auf einem alten Spulentonband
zu Anfang der Siebziger hatte ich ein wunderschönes Lied aufgenommen.
Vom Bayerischen Rundfunk. Es wurden seinerzeit von den DJ's weit mehr
Ansagen zum Inhalt einer Sendung gemacht als heute. Bei den vielen Nonstop-Sendungen
dieser Tage besinnt man sich kaum noch dieses sinnvollen Services. Nur
ausgerechnet bei diesem Song kam keine Ansage. Aber ich hatte ihn auf
Band und erinnerte mich sporadisch immer wieder mal daran. Bis, ja, bis
ich in meinem Forum am 18.09.2005 folgenden Eintrag in der "Pinnwand"
von Erwin vorfand. Muss ich einfach hier reinkopieren:
"Es gibt noch so Lieder, die man einmal früher auf "Tonband"
aufgenommen hat und die eigentlich wunderschön sind. Nur, man hat
sich den Interpret und den Songtitel nicht notiert (früher wurde
er fast immer regelmäßig angesagt im Gegensatz zu heute) und
in den Hitparaden tauchte der Song auch nicht mehr auf.
So ging mir heute - vielleicht liegt es am Wahltag - zwar nicht "Angie"
von den Stones durch den Kopf, sondern ein Titel aus den 70ern, der "Day
Of Change" heißen müßte.
Er geht ungefähr so: "Yesterday I saw her, now she won`t see
me, yesterday I helped her, now she won`t help me... so yes I call it
a day of change usw."
Das ganze ist herrlich untermalt mit kirchenorgelartig lauten orig. Hammond-Orgel-Klängen
und hat fast einen gospelartigen Einschlag vom Rhythmus her. Wer kennt
diesen Song?"
Daraufhin postete ich folgendes:
"Ja Erwin, ich kenne den Song, die Melodie - aber
bisher ist mir die Gruppe nicht eingefallen. Ich bin mir auch ziemlich
sicher, dass ich ihn in der Tonbandära aufgenommen habe. Muss mal
meine noch vorhandenen über 100 Spulen durchforsten (zum Glück
habe ich noch die Inhaltsangaben!). Vielleicht taucht er auf ... Ein dramatisch-wunderschöner
melodiöser Song. Überhaupt ist das eine gute Idee mit dem Suchen.
Ich habe seit vielen Jahren eine Liste mit unvergesslichen Songs, die
es offenbar auf keinem Tonträger mehr gibt ... einmal gehört
und weg ... sowas ist schade. Bis hoffentlich bald, Gerd "
Kurze Zeit später ergänzte ich folgendes:
"Hallo Erwin, nach intensiver Suche habe ich den Song gefunden:
Auf einem 1970 aufgenommenem Tonband. Tja, leider wurde damals die Gruppe
nicht angesagt, sonst hätte ich mir das sicher notiert. Jedenfalls
schrieb ich dazu: "Yesterday I saw her" und in () noch dazu
als Refrain: "I think a harder day of chance". Ich habe momentan
kein Spulentonband in Betrieb, weiß aber noch, dass es eine männliche,
markante Stimme war ... Eine Internetsuche bei Spooky Tooth (hatte ich
in Verdacht), zerschlug sich soeben leider auch. Kein ähnlicher Titel
in den 70ern. Ich war wohl in Deinem Fall keine so große Hilfe,
aber Dein "Fall" ist, meine ich, auch besonders schwer ... aber
mal soll die Hoffnung nie aufgeben. Ich höre mich weiter um ....
"
Es folgten etliche gute Ratschläge der Forumsbesucher,
doch leider keine konkreten Hinweise. In meiner "Not" schrieb
ich alles in Manfred Schwanbecks Forum "Die Anderen" und erhielt
am 16.01.2006 folgende Mitteilung:
"Hallo Gerd, mit Sicherheit ist Dein gesuchter Song:
Lee Michaels - Day of Change, zu finden auf
seiner 1970er Lp "Barrel" Habe mir gerade den Song angehört,
Dein angegebener Text passt, auch ist die Orgel durchgehend zu hören.
Du kannst Dich ja mal bei mir melden, Mailadresse ...
... Viele Grüße Werner:
Ist das nicht Wahnsinn? Da wartet man über
30 Jahre auf die Lösung und es gibt jemanden, dem dieser Lee Michaels
sogar viel sagt? Toll ... Danke aber auch allen hier, die versucht haben,
mitzuhelfen ... Man findet eben nicht jeden Tag Diamanten *g*... Viele
Grüße"
(so stellte ich alles nochmals in mein Forum, um die Sache zum Abschluss
zu bringen).
Inzwischen haben Erwin und
ich einige LPs oder CDs, wo neben anderen schönen Liedern auch der
lang gesuchte Song enthalten ist. Andere gibt
es nicht mehr als CD zu kaufen. Oder sie werden nicht selten mit dreistelligen
Eurobeträgen in Ebay gehandelt. Die unvermeidliche Frage: Wann ist
eine Company so mutig und veröffentlicht alle wieder? Wenn Leute
so viel für vergriffene Ausgaben bezahlen, besteht doch ein akuter
Bedarf, oder?
Gut, Es gibt sie also noch - die kleinen Wunder, die das Musikherz hüpfen
lassen ... und daran hat das Internet bei der Suche einen großen
Anteil.
Auf seiner CD " Barrel" (1970) sind wunderschöne Balladen
im Gospel-Blues-Rock-Stil enthalten. Ideal die Zusammenarbeit mit seinem
Schlagzeuger Keith Knudsen. Keine überladenen Arrrangements also.
"Ummmm My Lady" - zauberhaft! Oder "Think I'll Cry".
Hier meint man fast die Stimme John Lennons zu erkennen. Bei vielen Songs
benutzt er seine Hammond-Orgel B3/C3. Ein "fast" Instrumental
nennt sich "Whenn Johnny Comes Marching Home". Man sieht förmlich
eine Kapelle im Trommelwirbel von links nach rechts marschieren und in
der Mitte des Stückes meint man, in einem irischen Pub zu vorgerückter
Stunde zu landen, wenn einige Männerstimmen ein fröhliches Liedchen
anstimmen. Nur kurz, dann verschwindet die "Kapelle" langsam
wieder aus dem Gehör. Die CD "Fifth" (1971) ist noch stärker
Soul orientiert. "Do You Know What I Mean" war mal ein Hit.
Den dürften Fans, die seinerzeit aufmerksam die Hitparaden studierten,
gleich wiedererkennen. Oder auch "Rock me Baby" (nicht zu verwecheln
mit dem Song von George McGray "Rock You Baby"). Also, alleine
das Studium der genannten CDs ist wirklich erfrischend und führt
zu einem Sänger, der andere wie James Blunt vor Neid erblassen ließe...
vor allem auch, was das kompositorische Talent betrifft.
Lee wurde am 24.11.1945 in Los Angeles, USA, geboren. Als Jugendlicher
spielte er in Bands zusammen mit Musikern, die später bei Moby Grape,
Canned Heat oder den Turtles landeten. Zur Hippie-Zeit 1967 verschlug
es ihn wie so viele nach San Francisco. Er startete seine Karriere in
Festsälen wie Avalon oder Fillmore und erhielt gegen Ende des gleichen
Jahres einen gut dotierten Plattenvertrag bei A&M. Seine erste LP
1968 war noch stark Gitarre orientiert, doch seine später bevorzugte
Kombination war Keyboard (vor allem die genannte Hammond-Orgel
B3/C3) und Drums. Genau diese "Einfachheit" der Instrumentierung
(ähnlich wie Hardin & York) brachte den Erfolg. "Do You
Know What I Mean" (1971) war ein Top Ten Hit und ein Paradebeispiel
für seinen Stil.
Anfang der 70er soll sein "Marktwert" so hoch gewesen sein,
dass er für Liveauftritte so um die 20.000 Dollar einstecken konnte.
Zwischen 1968 und 1972 veröffentlichte er neben einer Reihe Singles
sage und schreibe sieben Alben auf A&M und danach, als der Erfolg
spärlicher wurde, 1973 und 1974 noch zwei auf Columbia. Später
entschied er sich, dem Musikbusiness zu entsagen. Angeblich lebt er heute
auf Hawai. Vielleicht gibt es wieder einen so schönen Zufall und
jemand weiß mehr als ich.
... oder Lee besinnt sich auf seine musikalischen Erfolge und wir hören
irgendwann doch wieder von ihm eine neue Komposition.
Gerd Müller
Hier die Studioversion, um die es ging
Website von Lee Michaels (noch im Aufbau): Mehr ...