Hans Liberg - Info

Ein genialer Künstler ... zum Wiehern komisch! Die berühmte Toccata und Fuge, BWV 565 spielt er natürlich auf seine Art.





Seine Homepage, über die man nur dort erhältliche DVDs und CDs erwerben kann:
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Schöner Bericht zur
"Neuen Show" im September 2001:
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CD-Inhalt - 1.Ouverture 2.Nationalitäten 3.Transsylvanien 4.Auf Französisch 5.Deutsches Mondlicht 6.Brille - Braille - Blindenschrift 7.Die Suzuki-Methode 8.Kinderfreundliche Melodien 9.Wolfgang Theodoor Mozart 10.Olé 11.Always 12.Rondo Alla Turca 13.Oh Freunde, nicht diese Töne 14.Für Elise 15.Napoleon 16.Eroica 17.Wien 1810 18.Les Francais 19.Les Espagnols 20.Les Grecs 21.Die Niederlande 22.Schweden 23.England 24.Deutschland 25.Die Schweiz - österreich - Italien 26.Der Balkan 27.Die Keinheit Europas - Finale


Eine CD ...Es gibt eine Reihe weiterer CDs, zwei deutschsprachige DVDs, die nur über die Website von Hans Liberg zu erwerben sind.


Einige Showplakate:

2003 © Hans Liberg1989-1991 © Hans Liberg


Aktuelle Tourtermine sind auf seiner Homepage enthalten


Tja, da habe ich wohl zu wenig die Szene beobachtet. Erst in "Ottis Schlachthof", der Kabarettreihe mit Ottfried "der Bulle" Fischer im BR am 20.02.2004 fiel mir dieser unwiderstehliche Musikclownkabarettist auf. Er erinnerte mich auch an den vor einigen Jahren verstorbenen Victor Borge, dem ich auch eine Juwelen-Story widmete ... Mehr ... . Und ich muss sagen, das Publikum vor Ort und ich zu Hause waren hingerissen von der unheimlichen witzigen (Musik-)Komik eines Hans Liberg! Dann fängt man natürlich das Recherchieren an ...

Am besten mit der Biografie. Denn nach dem Lesen freut man sich nur noch, welches Naturtalent und Juwel man da entdeckt hat ... Weitere, hier nicht aufgeführte Auftritte, Preise usw. können seiner Website entnommen werden.

Liberg wurde im 1954 in Amsterdam/Holland geboren und wuchs im Hugenottenviertel ("Jordaan") auf. Durch das Klavierspiel seiner Großmutter und der Beschäftigung mit einer mechanischen Polyphon-Spieldose wurde er schon frühzeitig auf die vielfältigen musikalischen Möglichkeiten aufmerksam, die es zu entdecken gilt. Daraufhin lernte er auch das Klavierspielen. Dann noch Gitarre und Percussion. Dies verband er mit dem Studium der Musikwissenschaften in Amsterdam ab 1972. Seine Diplomarbeit 1978 befasste sich mit sog. "Scat Vocals". Dies bedeutet etwa so viel wie Jazzgesang mit zusammenhanglosen Silben, mit denen man auch ein Musikinstrument nachahmen kann. Er vertiefte sich auch in die Geheimnisse von Klarinette, Banjo und Trompete und entwickelte Fähigkeiten, die ihm in der Jazz-Szene viel Beifall brachten.

Erst 1981 machte er seine ersten Schritte im Theater.
Sein erster Versuch auf den Brettern, die die Welt bedeuten, war zumindest zuschauermäßig nicht sehr erfolgreich. Ein paar Handvoll schauten im Kikkertheater in Utrecht bei seinem halbstündigen Kabarettprogramm zu. Zwei Jahre später präsentierte er sein erstes abendfüllendes Programm "Dada" (hängt wohl mit dem Dadaismus zusammen?). Darin beschäftigte er sich u.a. mit Enthüllungen über Mozarts Reise nach Paris. 1985 brillierte er in der skandinavischen Theatershow "Berg Berg", 1987 in "Wortel Bach Live", in der er auf seine Weise Johann Sebastian Bach karikierte und 1989 kam er schließlich nach Deutschland. Er erhielt allerbeste Kritiken und Preise auf einem Festival. Dem schlossen sich Tourneen nach Österreich, Schweiz, Holland und Deutschland an. 1993 führte er seine "Symphonie Libergique" erstmals auf und 1995 wurde er zusammen mit der amerikanischen Star-Geigerin Laurie Anderson für die Eröffnungsveranstaltung des deutsch-französischen TV-Kultursenders ARTE verpflichtet. Im gleichen Jahr und 1996 war Libert auf dem Edinburgh-Festival zu Gast und holte sich dort eine Presse-Auszeichnung.

1997 wurden die Früchte seiner genialen Arbeit besonders "ausgezeichnet":
In der Kategorie „Popular Arts“ erhielt er den Internationalen Emmy Award in New York für seine Theatershow „Liberg zaps himself“. 2001 war er wieder mal in Deutschland (ich bemerkte bekanntlich immer noch nichts von diesem großartigen Künstler, obwohl er sich völlig auf meiner kabarettistischen Linie bewegt ...).

In seinem deutschsprachigen Programm "Neue Show" waren wieder mal weder Mozart noch Bach, Politiker oder Stars aus dem Bereich Klassik und Pop vor seinen "Bearbeitungen" sicher. Das Programm war, wie nicht anders zu erwarten, äußerst erfolgreich. Im nächsten Jahr stand wieder sein Heimatland auf dem Tourneeprogramm. 2003 gab der Entertainer und Parodist auf dem Festival du Rire in Toulouse ein Soloprogramm zum Besten und spielte mit dem Toulouse Kammer Orchester zusammen. Am 11.06.2003 sendete der NDR seine Show "Hans Liberg: Klavier - Comedy aus Holland, Ein Abend in der Hamburger Musikhalle" . Harald Schmidts Pausenjingle und Tschaikowskis Klavierkonzert im Walzertakt André Rieus: Hans Liberg mischte Klavierklassiker mit Berieselungen unseres Medienalltags. Auch auf dem 3satfestival 2003 gab er im Trio mit Bass und Schlagzeug eine Kostprobe seines Könnens.
3sat schrieb zur Sendung vom 14.09.2003:

"Nachdem Hans Liberg seine letzte Show mit überragendem Erfolg fast 650 Mal vor ausverkauften Sälen auf europäischen Bühnen gebracht hat, kommt er ab Herbst 2003 mit dem neuen Programm "TaTaTaTa" wieder nach Deutschland! Die neue Show ist so stark wie ihre Musik: Beethovens Fünfte und eine kräftige Eröffnung. Dabei wird Liberg diesmal von Bass und Schlagzeug unterstützt. "Möchten Sie einen Song über die Moral in unserer Gesellschaft? Den sollen sie bkommen! Macht mal mit, Jungs." Aber Liberg beschränkt sich nicht auf unterhaltendes Repertoire, wie man es im Schlecker-CD-Regal vorfindet. Es kann ruhig auch mal tiefsinnig werden. Diverse Themen wechseln sich da ab, wie z.B. Mundart-Rock, klassische Musik in Fußballstadien, ein wenig Aufmerksamkeit für niederländische Komponisten oder die "Schlafzimmer-Top-10". Wann und wo hat sich unsere gesellschaftliche Moral verloren? Bei den 68ern oder durch die Einführung der Anti-Baby-Pille? Wer Hans Liberg je auf der Bühne erlebt hat, der weiß, wohin das Ganze führt: zu einem Theaterabend voller 1A-Entertainment! Mit einzigartiger Geschwindigkeit verbindet er klassisches Musikkabarett mit Clownerie, Gesellschaftssatire mit absurdem Witz, lässt die Unterschiede zwischen sogenannter Ernster Musik und Unterhaltungsmusik verschwinden, wechselt zwischen feinsinnigem Humor und derben Späßen. Ob Beethoven, Mozart, Schubert, Liszt, Beatles, Rolling Stones, Elton John oder Richard Clayderman - keiner ist vor seinem Spott sicher."

Hans Liberg sieht sich selbst als Sit-down-Comedian und Entertainer - eine Umschreibung dafür, dass er sich in keine Schublade zwingen lassen möchte.

2004 gab er wieder einige Kostproben seines Könnens in Deutschland, u.a. im März in München (Prinzregententheater): Es ist natürlich immer hilfreich bei seinen Exkursionen quer durch die Musikgeschichte, wenn man darin zumindest einige wenige Grundkenntnisse aufzuweisen hat. Bei seinem "TATATATA"-Programm, das er im "Prinzregenten" vorführte, weiss man natürlich gleich, dass der Programmtitel mit Beethovens Fünfter zu tun hat... Köstlich, wenn er plötzlich in ein Lied von Nena hineingerät. Zum Thema Oper bemerkte er: "Oper ist, wenn Niedergestochene anfangen zu singen, statt die Polizei zu rufen". Und eine Oper endet bei ihm beispielsweise bei Elton John, dem Hochzeitsmarsch oder beim "Herrn der Ringe" in einer wagnerianischen Anleihe. Die Reise ging querbeet angefangen bei Mozart über Bob Dylan, Fats Domino, André Rieu bis zu Karlheinz Stockhausen oder einem Handy-Klingelton. Und er ruht nicht eher, bis selbst die erhabensten Dinge auf witzige Weisebanal werden. Er kann durchaus mal schlüpfrig werden: Seine Suche nach den "Bett Top 10" endet beim Bolero von Ravel, dem Minutenwalzer. Und das Publikum stöhnt nach Aufforderung bei "Je t'aime" mit.

Habe ich genug verraten? Man sollte sich bei einer sich bietenden Gelegenheit unbedingt diesem kabarettistischen Musikclown ausliefern. Wie vor Jahren mal Victor Borge ...

Gerd Müller.