Seine Homepage, über die man nur dort erhältliche DVDs
und CDs erwerben kann:
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Schöner Bericht zur
"Neuen Show" im September 2001:
Mehr
...
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Eine CD ...Es gibt eine Reihe weiterer CDs, zwei deutschsprachige
DVDs, die nur über die Website von Hans Liberg zu erwerben sind.
Einige Showplakate:
Aktuelle Tourtermine sind auf seiner Homepage enthalten
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Tja,
da habe ich wohl zu wenig die Szene beobachtet. Erst in "Ottis Schlachthof",
der Kabarettreihe mit Ottfried "der Bulle" Fischer im BR am
20.02.2004 fiel mir dieser unwiderstehliche Musikclownkabarettist auf.
Er erinnerte mich auch an den vor einigen Jahren verstorbenen Victor Borge,
dem ich auch eine Juwelen-Story widmete ... Mehr
... . Und ich muss sagen, das Publikum vor Ort und ich zu Hause
waren hingerissen von der unheimlichen witzigen (Musik-)Komik eines Hans
Liberg! Dann fängt man natürlich das Recherchieren an ...
Am besten mit der Biografie. Denn nach dem Lesen freut man sich nur noch,
welches Naturtalent und Juwel man da entdeckt hat ... Weitere, hier nicht
aufgeführte Auftritte, Preise usw. können seiner Website entnommen
werden.
Liberg wurde im 1954 in Amsterdam/Holland geboren und wuchs im Hugenottenviertel
("Jordaan") auf. Durch das Klavierspiel seiner Großmutter
und der Beschäftigung mit einer mechanischen Polyphon-Spieldose wurde
er schon frühzeitig auf die vielfältigen musikalischen Möglichkeiten
aufmerksam, die es zu entdecken gilt. Daraufhin lernte er auch das Klavierspielen.
Dann noch Gitarre und Percussion. Dies verband er mit dem Studium der
Musikwissenschaften in Amsterdam ab 1972. Seine Diplomarbeit 1978 befasste
sich mit sog. "Scat Vocals". Dies bedeutet etwa so viel wie
Jazzgesang mit zusammenhanglosen Silben, mit denen man auch
ein Musikinstrument nachahmen kann. Er vertiefte sich
auch in die Geheimnisse von Klarinette, Banjo und Trompete und entwickelte
Fähigkeiten, die ihm in der Jazz-Szene viel Beifall brachten.
Erst 1981 machte er seine ersten Schritte im Theater. Sein erster
Versuch auf den Brettern, die die Welt bedeuten, war zumindest zuschauermäßig
nicht sehr erfolgreich. Ein paar Handvoll schauten im Kikkertheater in
Utrecht bei seinem halbstündigen Kabarettprogramm zu. Zwei Jahre
später präsentierte er sein erstes abendfüllendes Programm
"Dada" (hängt wohl mit dem Dadaismus zusammen?). Darin
beschäftigte er sich u.a. mit Enthüllungen über Mozarts
Reise nach Paris. 1985 brillierte er in der skandinavischen Theatershow
"Berg Berg", 1987 in "Wortel Bach Live", in der er
auf seine Weise Johann Sebastian Bach karikierte und 1989 kam er schließlich
nach Deutschland. Er erhielt allerbeste Kritiken und Preise auf einem
Festival. Dem schlossen sich Tourneen nach Österreich, Schweiz, Holland
und Deutschland an.
1993 führte er seine "Symphonie Libergique" erstmals auf
und 1995 wurde er zusammen mit der amerikanischen Star-Geigerin Laurie
Anderson für die Eröffnungsveranstaltung des deutsch-französischen
TV-Kultursenders ARTE verpflichtet. Im gleichen Jahr und 1996 war Libert
auf dem Edinburgh-Festival zu Gast und holte sich dort eine Presse-Auszeichnung.
1997 wurden die Früchte seiner genialen Arbeit besonders "ausgezeichnet":
In der Kategorie Popular Arts erhielt er den Internationalen
Emmy Award in New York für seine Theatershow Liberg zaps himself.
2001 war er wieder mal in Deutschland (ich bemerkte bekanntlich immer
noch nichts von diesem großartigen Künstler, obwohl er sich
völlig auf meiner kabarettistischen Linie bewegt ...).
In seinem deutschsprachigen Programm "Neue Show" waren wieder
mal weder Mozart noch Bach, Politiker oder Stars aus dem Bereich Klassik
und Pop vor seinen "Bearbeitungen" sicher. Das Programm war,
wie nicht anders zu erwarten, äußerst erfolgreich. Im nächsten
Jahr stand wieder sein Heimatland auf dem Tourneeprogramm. 2003 gab der
Entertainer und Parodist auf dem Festival du Rire in Toulouse ein Soloprogramm
zum Besten und spielte mit dem Toulouse Kammer Orchester zusammen. Am
11.06.2003 sendete der NDR seine Show "Hans Liberg:
Klavier - Comedy aus Holland, Ein Abend in der Hamburger Musikhalle"
. Harald Schmidts Pausenjingle und Tschaikowskis Klavierkonzert
im Walzertakt André Rieus: Hans Liberg mischte Klavierklassiker
mit Berieselungen unseres Medienalltags. Auch auf dem 3satfestival 2003
gab er im Trio mit Bass und Schlagzeug eine Kostprobe seines Könnens.
3sat schrieb zur Sendung vom 14.09.2003:
"Nachdem Hans Liberg seine letzte Show mit überragendem Erfolg
fast 650 Mal vor ausverkauften Sälen auf europäischen Bühnen
gebracht hat, kommt er ab Herbst 2003 mit dem neuen Programm "TaTaTaTa"
wieder nach Deutschland! Die neue Show ist so stark wie ihre Musik: Beethovens
Fünfte und eine kräftige Eröffnung. Dabei wird Liberg diesmal
von Bass und Schlagzeug unterstützt. "Möchten Sie einen
Song über die Moral in unserer Gesellschaft? Den sollen sie bkommen!
Macht mal mit, Jungs." Aber Liberg beschränkt sich nicht auf
unterhaltendes Repertoire, wie man es im Schlecker-CD-Regal vorfindet.
Es kann ruhig auch mal tiefsinnig werden. Diverse Themen wechseln sich
da ab, wie z.B. Mundart-Rock, klassische Musik in Fußballstadien,
ein wenig Aufmerksamkeit für niederländische Komponisten oder
die "Schlafzimmer-Top-10". Wann und wo hat sich unsere gesellschaftliche
Moral verloren? Bei den 68ern oder durch die Einführung der Anti-Baby-Pille?
Wer Hans Liberg je auf der Bühne erlebt hat, der weiß, wohin
das Ganze führt: zu einem Theaterabend voller 1A-Entertainment! Mit
einzigartiger Geschwindigkeit verbindet er klassisches Musikkabarett mit
Clownerie, Gesellschaftssatire mit absurdem Witz, lässt die Unterschiede
zwischen sogenannter Ernster Musik und Unterhaltungsmusik verschwinden,
wechselt zwischen feinsinnigem Humor und derben Späßen. Ob
Beethoven, Mozart, Schubert, Liszt, Beatles, Rolling Stones, Elton John
oder Richard Clayderman - keiner ist vor seinem Spott sicher."
Hans Liberg sieht sich selbst als Sit-down-Comedian und Entertainer -
eine Umschreibung dafür, dass er sich in keine Schublade zwingen
lassen möchte.
2004 gab er wieder einige Kostproben seines Könnens
in Deutschland, u.a. im März in München (Prinzregententheater):
Es ist natürlich immer hilfreich bei seinen Exkursionen quer durch
die Musikgeschichte, wenn man darin zumindest einige wenige Grundkenntnisse
aufzuweisen hat. Bei seinem "TATATATA"-Programm, das er im "Prinzregenten"
vorführte, weiss man natürlich gleich, dass der Programmtitel
mit Beethovens Fünfter zu tun hat... Köstlich, wenn er plötzlich
in ein Lied von Nena hineingerät. Zum Thema Oper bemerkte er: "Oper
ist, wenn Niedergestochene anfangen zu singen, statt die Polizei zu rufen".
Und eine Oper endet bei ihm beispielsweise bei Elton John, dem Hochzeitsmarsch
oder beim "Herrn der Ringe" in einer wagnerianischen Anleihe.
Die Reise ging querbeet angefangen bei Mozart über Bob Dylan, Fats
Domino, André Rieu bis zu Karlheinz Stockhausen oder einem Handy-Klingelton.
Und er ruht nicht eher, bis selbst die erhabensten Dinge auf witzige Weisebanal
werden. Er kann durchaus mal schlüpfrig werden: Seine Suche nach
den "Bett Top 10" endet beim Bolero von
Ravel, dem Minutenwalzer. Und das Publikum stöhnt nach Aufforderung
bei "Je t'aime" mit.
Habe ich genug verraten? Man sollte sich bei einer sich bietenden Gelegenheit
unbedingt diesem kabarettistischen Musikclown ausliefern. Wie vor Jahren
mal Victor Borge ...
Gerd Müller. |