Autogrammkarte (und alle Studiofotos © M. Gavriel)
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Ein neuer Stern am Musikhimmel?
Es ist nicht gerade der nächste Weg, der uns am 17.04.2011 zum Blackfield-Konzert nach München ins Ampere bei der Muffathalle führte. Das war uns jedoch die weite Fahrt wert. Alleine schon wegen Steven Wilson und Aviv Geffen. Eine Vorband war natürlich auch angesagt. Nicht wenige fragten sich, wer das wohl sein könnte, weil keine greifbare Info zu entdecken war. Kurz nach 20 Uhr löste sich das Rätsel zumindest teilweise. Ein junger Mann mit Zylinder betrat die Bühne und teilte mit, dass seine Band auf der Blackfield-Tour in Krakau tags zuvor verloren gegangen sein. Er habe allerdings seine digitale Band dabei. Das war natürlich ein gelungener Gag. Wie gelungen, sollten wir gleich erfahren.
So legte er also mit seiner E-Gitarre und einer faszinierenden hohen Stimmlage los, die einem fast den Atem verschlug. Getragen auf einem Klangteppich wunderschöner Samples. Mich erinnerte die Stimme ein wenig an den charismatischen Sänger der isländischen Band "Sigur Rós", Jonsi, der allerdings fast ausschließlich mit der Falsettstimme singt ... "Butterflies and Eskimos" zum Beispiel, mit wuchtiger rythmischer Orchesterbegleitung unterlegt, war ein Hammersong, der eine Woge der Begeisterung auslöste. Wow, das ging in dieser Interpretation wie ein Blitz unter die Haut.
"What is that I am feeling with you
It is a dream and a fairytale too
Butterflies and Eskimos and You
Flying, freezing and sweet. ..."
Setlist: 1. Love and Universe 2. In too deep 3. Butterflies and Eskimos 4. Not Emo 5. Major or Minor
Auf Matis "MySpace-Seite" ist dieser fantastische Song enthalten. Aber man darf ihn natürlich nicht nur an dieser Komposition festmachen. Was er komponiert und Interpretiert, hat seine besondere Aura. Die fünf Songs trug Mati Gavriel mit einer Intensität, einer hingebungsvollen Leidenschaft vor und verbreitete eine zauberhafte, ja fast andächtige Stimmung. Nach dem Blackfield-Konzert gab er am Merchandising-Stand Autogramme und stand natürlich auch für Gespräche zur Verfügung. Für mich war schnell klar, dass Mati ein heisser "Kandidat" für eine Juwelenseite ist, ja sein muss. Ich kündigte ihm auf jeden Fall einen Artikel an ...
Mati (bürgerlicher Name: Mathia-Mathithiahu Gavriel) wurde 1986 in Tel Aviv, Israel, geboren und lebt momentan in Berlin. Er ist ein Landsmann von Aviv Geffen und schreibt wie dieser fast alle Songs selbst. Matis Talent wurde 2010 in der Castingshow X-Factor (VOX) mit Sarah Connor erkannt. Er brachte es in der ersten Staffel auf einen guten 3. Platz. Allerdings war dies ausschließlich das Voting der Zuschauer, nicht der Jury. Die hätte sicher anders entschieden. Wenn man liest, dass er bereits im Alter von 14 Jahren eine klassische Gesangsausbildung begann, sich mit Opernarien und Chansons befasste, Klavierspiel, akustische und E-Gitarre erlernte und später ein Jahr in London studierte, erkennt man, welch großes Talent in ihm schlummert. In London war er Sänger der Band "WISH" und in Berlin wirkte er bei "ODD" mit.
Wieder erinnere ich mich an ein weiteres Juwel der Musicpage, Mika. Der hat auch mal klein angefangen. Wie zu hören ist, kümmert sich Sarah Connor, die in der Jury saß, um Mati. Wir dürfen gespannt sein, was man demnächst aus dieser Ecke zu hören bekommt ... und wie der weitere Karriereweg verläuft. Ich bleibe jedenfalls am Ball. Seine erste CD erscheint gegen Ende des Jahres, wie er mir auf Anfrage mitteilte.
Nachtrag 21.06.2014:
Warum bis heute kein Album erschien, ist mir nicht bekannt. Er nennt sich jetzt "Mathia"...Gerd Müller
Ein interessantes, ausführliches Interview vom 26.04.2012 in der "Jüdischen Allgemeine" lesen sie
hier ...
