Der Inhalt:
1. Whole lotta love 2. Boom boom 3.
Walking 4. Salome 5. Tap turns on the water 6. Save the world 7. Brother
8. Mister what you can't have I can get 9. Sixteen tons 10. This is my
life 11. The band played the boogie 12. Hang it on me 13. Hurricane coming
14. Dragster 15. Sunrise 16. Wade in the water 17. Hundred highways 18.
Primitive love 19. I want you back 20. Blues 21. If I never sing another
song.
Wer auf den Geschmack gekommen ist, wird allerdings um die regulär
erschienenen CDs nicht herumkommen...
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Wer sich mehr mit Alexis Korner beschäftigen
möchte, wird auf diesen Fanseiten bis ins Detail bedient: |
Eine etwa 20-köpfige Bigband in der Pop Musik? Gibt oder gab es das? Klar, unter Alexis Korner, der genialen Blueslegende mit der unverwechselbaren rauhen und tiefen Stimme! Dem Vater der englischen Rockmusik, der zumindest indirekt Geburtshelfer von Gruppen wie den Stones oder Free oder auch anderen Gruppen war. Ich war 1970 fasziniert von C.C.S. und bin es heute noch. Beim Anhören kann man einfach nicht still sitzen, es reisst einen vom Hocker, denn viele der Stücke sind tanzbar. Wie z.B. das fantastische "Walking" oder die Coverversion von "Whole lotta love" oder "The Band played the Boogie". "Whole lotta ..." fand damals Verwendung als Erkennungsmelodie der BBC-Reihe "Top Of The Pops". Wer sich einen guten Überblick über das Repertoire der Band verschaffen möchte, wird mit der im vergangenen Jahr erschienenen CD "A's B's & Rarities" bestens bedient, die man günstig erwerben kann. Sie enthält 21 Stücke in astrein überspieltem stereo. Abbildung des Covers und Inhalt siehe linke Spalte.
Wie es zu diesem musikalischen Meilenstein
kam, möchte ich nachfolgend skizzieren:
Alexis Korner kam am 19. April 1928 in Paris auf die Welt. Leider verstarb
er viel zu früh an den Folgen einer Krebserkrankung am 1. Januar
1984.
Korner entwickelte schon früh eine Vorliebe für Blues und Boogie
Woogie. Während der 50er Jahre arbeitete er als Studiomanager bei
der BBC - immer mit Seitenblick auf eine mögliche Musikkarriere.
In den späten 50ern gründete er die legendäre "Alexis
Korner Blues Incorporated" zusammen mit Cyril Davies. Er wirkte
aber auch bis in die frühen 60er Jahre in der "Chris Barber
Jazz Band" mit und traf hier auf Lonnie Donegan und den britischen
Bluessänger Ottilie Patterson. Die "Blues Inc." spielten
etliche Longplays ein, überzeugten mit guten Livegigs, der große
kommerzielle Erfolg blieb jedoch aus. Die Gruppe brach schließlich
auseinander.
1969 gab es den Plattenproduzenten Micke Most, der in der Beat-Ära
auf seinem eigenen Label R.A.K. bekannte Gruppen wie die Animals, Herman's
Hermits, Hot Chocolate oder die Sängerin Lulu produzierte: Berufsbedingt
war er darauf aus, neue Ideen zu verwirklichen. Er nahm zu John Cameron,
einem Komponisten, Arrangeur und Musiker, Kontakt auf. Und gemeinsam hielt
man die Zeit dafür reif, eine Bigband mit Jazz- und Blueselementen
zu gründen. Man glaubte, in Alexis Korner genau die richtige Stimme
gefunden zu haben und sie behielten Recht. Eine zweite Stimme war schnell
mit dem dänischen Sänger Peter Thorup gefunden, der seit
1968 Kontakt zu Korner hatte. Bei einem privaten Treffen von Most, Cameron,
Korner und Thorup fand man auch zum langen Gruppennamen, der dann aber
aus naheliegenden Gründen abgekürzt wurde. Die übrigen
Musiker rekrutierten sich aus einer Reihe von vorzüglichen Sessionmusikern.
Mitspieler bei C.C.S. waren:
Alexis Korner; Peter Thorup; Micky Most (Producer); John Cameron (Composer).
Die Rythm Section bestand aus: Barry Morgan; Tony Carr; Billy Le Sage.
Die Bläser waren:
Harry Beckett; Henry Lowther; Kenny Wheeler; Les Condon; Don Lusher; Ronnie
Ross; Danny Moss; Ray Warleigh.
Bereits im Mai 1970 erschien das Debütalbum "C.C.S." mit
einer Mischung aus Originalkompositionen und Coverversionen, wie eben
das bereits erwähnte "Whole lotta love" von Led Zeppelin
oder "Boom Boom" von John Lee Hooker. "Whole lotta..."
erreichte prompt Platz 13 der Charts und die erste LP wurde von Kritik
wie Publikum sehr wohlwollend aufgenommen. 1971 schafften es C.C.S., zwei
Hits, nämlich "Tap turns of the water" und "Walking"
in den Top 10 zu platzieren. 1972 erschien der zweite Longplayer "C.C.S.
2", der in den LP-Charts immerhin die Position 23 erreichte. Hieraus
schaffte es "Brother" in die Hitparade. Es gab noch ein drittes
Album "The Best Band In The Land", das aber kommerziell nicht
mehr so erfolgreich war. Obwohl es wiederum ausgezeichnete Komposition
oder raffiniert interpretierte Coverversionen wie z.B. "Shakin' all
over", "Lola" und "Sunshine of your love" enthielt.
1974 beendete man das Projekt C.C.S. Für die einzelnen Musiker war
dies nicht so schlimm, weil die Gruppe nicht ständig zusammen arbeitete
und viele Musiker andere musikalische Interessen verfolgten. Daraufhin wirkten Korner und Thorup in der Band "Snape" mit.
Gitarrist Alan Parker und Bassist Herbie Flowers engagierten sich in der
Gruppe "Blue Mink" (> 'Banner Man', 'Melting Pot', 'Good
Morning Freedom'). Parker spielte 1971Gitarre bei der Gruppe "Congregation",
die dem wunderschönen Song "Softly whispering I love you"
große Erfolge feierten. Korner veröffentlichte später
eine Reihe Soloplatten und übernahm eine eigene Abendshow bei "Radio
One" bis in die frühen 80er. Sein viel zu früher Tod im
Alter von 55 Jahren beendete ein außergewöhnliches Talent,
das uns sicher noch bis zur Gegenwart mit feinen Überraschungen erfreut
hätte ... Let's walking!
Ein Überblick über ihre Singles:
Whole Lotta Love/Boom Boom (Rak RAK 104) 1970
Walking/Salome (Rak RAK 109) 1971
Tap Turns On The Water/Save The World (Rak RAK 119) 1971
Brother/Mister What You Can't Have (Rak RAK 126) 1972
Sixteen Tone/This Is My Life (Rak RAK 141) 1972
The Band Played The Boogie/Hang It On Me (Rak RAK 154) 1973
Hurricane Coming/Dragster (Rak RAK 172) 1974
Gerd Müller
