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World
of Oz ...
Vor "Oz" spielten Christopher Robin und David Reay ein Jahr
lang mit der Gruppe "Mayfair" in Deutschland. Auf ihr Inserat
hin meldeten sich David Kubinec und Tony Clarkson zum Vorspielen ... und
die Gründung von "World of Oz" war im Januar 1968 besiegelt.
Die Band stammte aus Birmingham und wurde von Barry Class gemanagt, der
sich daneben noch um die berühmteren Foundations ("Built me
up buttercup") kümmern musste. Ihren ersten Vertrag unterschrieben
sie bei Sparta Florida Music am 13. Februar 1968. Die ersten Aufnahmen
führten sie in den Decca Studios West Hampstead durch. Man spricht
davon, dass sie ihr Manager einige Monate vor den Aufnahmen zu ihrem Debutalbum
in ein Luxusappartement "steckte", was zu ca. 45 Kompositionen
geführt haben soll ... Aber nur ein Dutzend fanden sich dann in den
schwarzen Rillen wieder.
Ihr Sound erinnert manchmal an die Bee Gees. "The muffin man",
ihre Debütsingle, war bei mir die "Initialzündung"
und Aufforderung, mich mehr mit der Gruppe zu beschäftigen. Vor allem
seit ihrem Auftritt im Beat-Club. Das war am 13. Juli 1968. Vorher, am
1. März traten sie in der englischen Show "Colour me Pop"
im TV-Kanal BBC 2 auf, ferner bei 'Like Now' in Irland sowie in einer
Fernsehsendung in Paris mit der Gruppe Grapefruit. Rob Moore erinnerte
sich, dass man bei Auftritten auch bekannte Songs wie "Eight Miles
High" von den Byrds oder "Revolution" von den Beatles coverte.
Interessant auch, dass sie von einem französischen Filmunternehmen
gefragt wurden, den Soundtrack für den Film "The Rope and the
Cult" beizusteuern, was Robin Walker tat. Gleichzeitig aber die Hauptrolle
zu übernehmen, lehnte er im Hinblick auf die musikalischen Aktivitäten
der Gruppe ab.
Die
Gruppe bestand zeitweise aus
Tony Clarkson - Bass
Christopher Robin - Guitar, Piano, Vocals
David Kubinec - Guitar, Organ
David Reay - Drums sowie
Rob Moore - Drums
Geoff Nicholls - Organ
und brachte leider nur drei Singles und eine LP heraus. Waren also so
etwas wie ein "One-Hit-Wonder". In Holland hatten sie mehr Erfolg
als in Deutschland. "The Muffin Man" (immerhin 25000 verkaufte
holl. Singles), "King Croesus" und "Willow's Harp"
waren dort Hits. Daraufhin wurden sie für TV-Shows von Radio Veronica
engagiert. Dieses Lied, das sogar in einer Coverversion für vier
Wochen die irischen Charts belegte, verkaufte sich auch noch recht gut
in Deutschland, Spanien, Südafrika, Australien und Neuseeland. "King
Croesus" schaffte es immerhin noch in die "American Top 100".
Nur in Großbritannien waren sie nicht so erfolgreich wie gedacht.
Es sind durchweg eingängige Melodien und Harmoniesätze der "Oz",
die gleich ins Ohr gehen und sich da festsetzen. Manchmal auch mit exotischen
Klängen, wie beim etwas indisch angehauchten "Like a tear",
bei dem u.a. eine Tabla verwendet wird. "Willows harp" mit seltsamem
Text, eigenartigen Gitarrenklängen und schönem Gesang. Schade,
dass es für die Gruppe keine Weiterentwicklung geben sollte ...
David Kubinec nahm in den späten Siebzigern Solo Material auf. Vorher
spielte er mit den "Pieces of Mind" u.a. im berühmten Star
Club in Hamburg sowie im Top Ten, Crazy Horse und anderen Schuppen auf
der Reeperbahn. Das war so um 1966/67. Das Repertoire umfasste vor allem
R&B und Soulmaterial. Tony
Clarkson trat bei Nicky James "Movement und Zeus" auf und Moore
arbeitete mit Chris Evans in "Kansas Hook" und nahm zwei Singles
auf: "Echo Park" auf dem MCA Uni Label und "Nervous Shakin'"
auf dem Decca Label.
Folgende
Stücke sind auf der CD enthalten:
The muffin man - Bring the ring - Jackie - Beside the fire - The Hum-Gum
Tree - With a little help - We've all seen the Queen - King Croesus -
Mandy-Ann - Jack - Like a tear - Willow's harp.
Auf einer relativ neu herausgekommenen CD mit Bonusstücken (Go Down
GDR 44008) sind neben den 12 Stereocuts der Original-LP noch die drei
original Singles-Mono-Mischungen enthalten:
The muffin man - Peter's birthday (nicht auf Longplay) - King Croesus
- Jack - The Hum-Gum Tree - Beside the fire.
In den späten 80ern gab es mal eine Counterfeit mit weißem
Label. Die CD, 1998 bei Si-Wan (SRMC 0077) und auf Line (PL 515) 2001
waren offizielle Veröffentlichungen.
Album:
The World Of Oz (Deram DML/SML 1034) März 1969.
Speziell
die deutsche Deram-LP-Pressung erfreut sich unter Sammlern recht hoher
Gunst. So ab 30 € aufwärts muss man für eine gut erhaltene
LP löhnen. Ich hab' sie noch ... Es gibt sie seit einigen Jahren
auch als CD auf Si Wan Records SRMC 0077 (war auch mit Picture-Label erhältlich,
rechts im Bild das Cover).
Singles:
1 The Muffin Man/Peter's Birthday (Deram DM 187) - 5/1968
2 King Croesus/Jack (Deram DM 205) - 8/1968
3 Willow's Harp/Like A Tear (Deram DM 233) - 2/1969
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Gerd Müller |