Pure Reason Revolution - Info |
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Pure Reason Revolution - Amor Vincit Omnia
"Dear PRR peeps, **BREAKING NEWS** 23/11/2011 Nottingham, Rescue Rooms 24/11/2011 Bristol, Thekla 26/11/2011 Norwich, Arts Centre 27/11/2011 Holmfirth, Picturedrome 28/11/2011 Glasgow, King Tuts Nov 30th – London, Heaven The show will be a 2-hour performance & we’ll be playing all the chart hits from “AVO” & “Hammer & Anvil” plus the almighty zenith, “The Dark Third” in full! Buy a ticket in advance & on the night you will have a choice of claiming a free DVD or a £5 discount on any merchandise. Extended apologies to our fans on the continent, but the reason for solely UK shows is due to fixed time constraints. We’ve some delectable offers at: http://prr.tshirtmachine.com/ & there’ll be further swag at the November shows. Looking forward to seeing you in November.
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Hm ... da musste erst ein "Blind Review" (< bitte klicken!) im Sinne von 'Tom und Marys Webzine' herhalten, damit ich mich genauer mit "Pure Reason Revolution" beschäftige. Aber die Band stand schon auf meiner Juwelen-Warteliste. Thomas musste nämlich die Songs der ihm von mir übermittelten CD ohne Kenntnis des Bandnamens "beschreiben" und bewerten. Keine einfache Aufgabe. Erraten ist sowieso fast unlösbar. Das Review umfasste allerdings "nur" die erste CD des limitierten Doppelsets. Dass Thomas ein ausgefuchster ProgRock-Kenner ist, unterstrich er mit seinem Review wieder einmal deutlich. Er kennt einfach die Szene wahnsinnig gut. Und es gibt jede Menge Bands, die auf seiner "Richter"-Skala locker 12 Punkte schaffen. Und manchmal schon ein kleines Erdbeben auslösen können ... auch wenn es PRR bei ihm nur auf sieben Zähler bringen. Über Musik kann man ja bekanntlich trefflich streiten ... Zurück zu 'Pure Reason Revolution' aus London, die man wohl dem 'New Artrock' zuordnen kann. Schon ein komischer Name, wenn man ihn wörtlich übersetzt: "Reine Vernunft-Revolution". Wie man liest, kam Sänger, Gitarrist und Keyboarder Jon Courtney im Rahmen seiner Abschlussarbeit im Fach Philosophie mit E. Kants "Kritik der reinen Vernunft" ("Critique Of Pure Reason") in Berührung. Dies war wohl die Initialzündung zur Bandnamensfindung. Monate lagen dazwischen und ich war angenehm überrascht, als mir dann ihre Studioscheibe unter die Finger kam. Es ist sicher nicht alles pures Gold, was glänzt. Doch wenn man sie ein paarmal hört, geht einem die Musik nicht mehr aus dem Sinn. Perfekt produziert. Ein Hammer, auch wenn man bedenkt, dass sie erst 2006 auf sich aufmerksam machten, obwohl ihre Wurzeln natürlich schon länger zurückliegen. Sie treten fast permanent in allen bekannten Städten Europas auf und ihre Konzerte sind fast immer ausverkauft. Das macht natürlich weiter neugierig und: Nicht wenige Einflüsse scheinen eine doch recht eigenständige Musik hervorgebracht zu haben mit hohem Wiedererkennungswert. Nun aber zu 'Dark Third', das über Leben und Träume philosophiert. Und besondere Konzentration einfordert. Zugegeben, die CD ist beim ersten Anhören gewöhnungsbedürftig. Doch der engelschorgleiche Einstieg mit dem Instrumental "Aeropause" ist eine zarte Versuchung und macht neugierig auf die folgenden Kreationen. Anleihen an die Urväter Pink Floyd sind dabei nicht zu überhören. Das ist natürlich nicht negativ gemeint. Man kann schließlich das Rad nicht ständig neu erfinden, aber neu definieren. Eine Slidegitarre, ein zurückgenommener Bass, ein dezentes Schlagzeug, verbunden mit Soundcollagen leiten über zu 'Goshen´s Remains'. Chloe Alper singt dies mit verführerischer Stimme und voller Hingabe. Für mich ein absoluter Gänsehauttitel! Melodisch und gleichzeitig kraftvoll. Schön eine längere Violineneinlage bei ca. 3'30, in der zum ersten mal Sänger Jon Courtney auftaucht, um sich im Duett mit Chloe abzuwechseln. Übergangslos werden wir ins dritte Stück "Apprentice of the universe" entführt. Man spürt, wie man musikalisch in eine andere Welt mitgenommen wird. Der Titel klingt langsam mit Soundcollagen aus, die dem Titel entsprechen. Dann folgt eine perfekte, vor allem aber unmerkliche Überleitung zum ersten langen 12-minütigen Titel "The bright Ambassadors of the morning". Betörender Chorgesang nimmt uns auf eine Reise, die sich immer mehr von unserem Mittelpunkt entfernt. Traumhaft, hypnotisch wieder der Gesang von Chloe und das untergelegte Soundkonstrukt. Nach gut vier Minuten "schaltet" sich Jon Courtney mit einem oft wiederholenden „A million bright ambassadors of morning“ ein. Eine bewusste Zeile auf Pink Floyd gemünzt, die in ihrem Song „Echoes“ diese Textzeile verwendeten? Der lange Song klingt mit Synthies, Geräusch-Samples und und Gitarrenriffklängen aus. Eine lange kurzweilige Traumreise endet mit den schon bekannten "Engelschören". Dominierend in "Nimbos & Tambos" sind moderne Gesangspartituren, die einfach mitreissen. Abwechslungsreich arrangiert und perfekt dargeboten. Eine sphärische Untermalung und der sich abwechselnde Gesang von Chloe und Jon bilden das Grundgerüst der zusammengefügten Songs "Voices in the winter" und "In the realmsof the divine". Äußerst transparent schweben alle Instrumente, voran die Slidegitarre, quasi im imaginären Raum. Im zweiten Teil wird man allerdings schon bald aus den Träumen aufgeschreckt, denn es geht darin furios und gitarrehammermäßig laut zur Sache. Mit "Bullits dominae" geht die Reise dynamisch weiter mit einer idealen Synthese zwischen Gesangseinlagen und instrumentalen Passagen. "Arrival/The intention craft", der vorletzte Titel der normalen CD, beginnt mit leicht wabbernden Synthies und dezentem Schlagwerk. Fast neun Minuten lang und sehr abwechslungsreich, bis uns "He tried to show them magic/Ambassadors return" klar macht, dass wir in gut 13 Minuten mit einer integrierten fünfminüten Stille (zwischen 5'13 und 10'13), also Aufwachphase, aus unserer Traumweltreise leider wieder in der Realität ankommen werden und PRR eine tolle kraftvolle Debütplatte schufen, die sehr neugierig auf die weitere musikalische Entwicklung macht. Meine Bewertung: 11/12! Gerd Müller
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