Ólafur Arnalds - Info |
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Konzertrezensionen hier ... |
Musik zur Entschleunigung und Verinnerlichung - aus Island ... Quelle: http://www.youtube.com/watch?v=mYIfiQlfaas
And They Have Escaped The Weight Of Darkness (2010) - Die neue CD mit folgendem Inhalt: 1. Þú Ert Sólin Inhalt "eulogy for evolution": 1. 0040 In Wiesbaden ließ ich mir auf die Rückseite der CD ein Autogramm geben Inhalt "Variations of Static" 1. Fok
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Bitte Banner anklicken! Im Jahr 2008 häufen sich die Erlebnisse mit für mich "neuen" Bands. Am Sonntag, 10. August zog es uns in das benachbarte Erlangen, weil im geschmackvoll restaurierten Alten E-Werk das "1st international independent festival" angekündigt war. Nein, nicht im Kulturzentrum mit ambienteträchtigen Sälen, schöner großer Bar mit Beamer, sondern im geräumigen Garten der Kultureinrichtung. Mittendrin ließ man - zum Glück - einige Bäume stehen. Wir kamen sehr zeitig an und zählten mit zu den ersten Gästen im noch leeren Rund. Erst eine halbe Stunde vor Konzertbeginn trudelten immer mehr Fans zum kostenlosen Event ein, um bei traumhaft sonnigem Wetter dabei zu sein. Hintergrund für unsere Neugier war die isländische Formation "Olafur Arnalds", die als Vorgruppe bei der Sigur Rós-Tour spielen sollte. So warteten wir gespannt vor der relativ kleinen Bühne auf den Beginn des langen Nachmittags, der bis in die Nacht andauern sollte. Es standen noch das Folk-Pop-Kollektiv "Why?" aus Oakland und als Abschluss "Eight Legs" auf dem Programm. Gegen 16 Uhr begaben sich drei Mädels mit Violinen, ein junger Mann mit einer Viola und schließlich der erst 21-jährige Chef und Komponist Olafur Arnalds auf die Bühne. Er spielte Keyboard und hantierte zwischendrin immer wieder mal an verschiedenen Reglern oder nahm sein Notebook zu Hilfe. Die dargebotene Musik war klassisch in mehrfachem Sinn: Kammerpop, Neoklassik. oder wie auch immer man diese Musikrichtung nennen mag. Nur ab und zu wurden ein paar Drum-Samples eingestreut. Je länger man sich mit dieser intimen Musik aussetzte, umso tiefer fand man darin wunderbar einfache Melodienbögen - es war ein bisher so nicht gehörtes Erlebnis! Zerbrechlich, filigran. Olafur Arnalds ist von den negativen Auswüchsen des Musikbusiness noch unberührt und so zelebrierten sie die zarten Streicherklänge mit einer Inbrunst, die sofort ins Herz ging, aber auch schwermütig machen kann, wenn man dafür anfällig ist. Sicher mag das eine oder andere Stück anfangs etwas spröde und furchtbar langsam wirken. Aber es hallt dann später umso heftiger und länger nach! Ich konnte fast greifbar an der Bühne ein paar Fotos machen, wobei die schräg einfallende Sonne die festliche, zauberhafte Stimmung noch verstärkte (siehe Picasa-Album oben!). Nach dieser ersten Begegnung freuten wir uns natürlich umso mehr auf das Konzert in Wiesbaden. Hier waren sie die Support-Gruppe zu Sigur Rós. Im wesentlichen war es die gleiche Setlist wie in Erlangen, nur etwas kürzer. Allerdings wirkte die Bühnenpräsentation mit schönen ruhigen Lichteffekten natürlich völlig anders als bei der Tageslicht-Open Air. Zum Einstimmen empfehle ich die MySpace und YouTube-Musikbeispiele. Dass er aber durchaus auch überraschend spektakulär inszenieren kann, zeigt dieses YouTube-Beispiel "Himininn Er Að Hyrnja, En Stjörnurnar Fara". Faszinierend !!! Mir ist klar, dass diese durchaus auch meditativ geprägte Musikrichtung nie ein Massenprodukt werden wird und ich denke mal, dass das von dem sympathischen Isländer auch nicht beabsichtigt ist. Olafur geht unbeirrt seinen Weg - Respekt! Der Lifestyle Presseservice schreibt zum Album "Eulogy For Evolution" und zur Tour 2008: "Zerbrechlichkeit, Emotionalität, epische String- und Piano-Arrangements, Kammerpop, Klassik, Indie, Elektronik - das alles sind passende Begriffe, wenn man über die Musik des gerade mal 21jährigen ÓLAFUR ARNALDS aus Reykjavik sprechen möchte. Dass in der Kombination von klassischer Instrumentierung und Indieästhetik aus Island neben SIGUR ROS Platz für mehr ist, zeigt ARNALDs Debüt "Eulogy For Evolution" auf eindringliche Weise. Verständlich, wenn man sich die musikalischen Interessen dieses jungen Mannes anschaut. So spielt er nicht nur Schlagzeug bei den isländischen Hardcore Bands FIGHTING SHIT und CELESTINE, sondern auch Piano, Banjo, Gitarre und Schlagzeug bei MY SUMMER AS A SALVATION SOLDIER. Arnalds studiert Komposition an der renommierten University of Iceland und ist live zu h ören mit dem Streicherquartett des Reykjaviker Symphonieorchesters. Arnalds arbeitet derzeit an einem Nachfolgealbum und veröffentlicht in Kürze „Variations of Static“, eine MCD, die seine Klavier- und Streicherarrangements verstärkt mit knisternder Electronica und Beats kurzschließt. Seine Stücke atmen förmlich die kargen Weiten der isländischen Landschaft und bleiben doch stets urban. Sie sind, wenn man so will, ein Lehrstück über die Dialektik von Tradition und Moderne. Und haben ARNALDS weit über Island hinaus bekannt gemacht. So spielte er mehrere ausgedehnte Europatourneen und schließlich beim Couvent des Cordeliers in Paris, wo er den Soundtrack zur Fashion Show des Modedesigners Dries Van Noten lieferte."
Über ihn ist allerdings nicht allzu viel publiziert. Multi-Instrumentalist Olafur stammt aus Mosfellbaer (Vorstadt der isländischen Hauptstadt Reykjavík). * 1987. "Mehr oder weniger Punk", sagt Kolbeinn Þór Þorgeirsson, einer seiner Freunde und Bandkollege. Das kann man fast nicht glauben, wenn man seinen Kompositionen lauscht - mit Ausnahme vielleicht von "Himininn Er Að Hyrnja, En Stjörnurnar Fara" (Hörbeispiel oben im Text). "Abseits seines Soloprojekts bedient der Multiinstrumentalist bei den so gar nicht feinfühligen isländischen Metalcore-Combos Fighting Shit und Celestine die Drumsticks oder steuert bei den Postpunks My Summer As A Salvation Soldier Banjo, Gitarre und Piano bei" (aus laut.de). Gerd Müller
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