Zum letzten Mal live -
Doppel-CD mit Ludwig Hirsch ist erschienen
"Ludwig Hirsch gilt mit seinen kritischen, makaber-morbiden Texten als einer der bedeutendsten Interpreten des Austro-Pop und als einer der größten Poeten Österreichs. Mit seinem letzten Programm "Vielleicht zum letzten Mal" wollte er sich eigentlich von der Bühne verabschieden... Am 24. November 2011 nahm sich Ludwig Hirsch das Leben. Zu seinem 1. Todestag wird dieses wunderbare Live Konzert, aufgenommen während der "Vielleicht zum letzten Mal"-Tour 2010/2011, veröffentlicht. Persönliche Hommagen von Weggefährten wie Herman van Veen, Ernst Grissemann, Christian Kolonovits, Ado Schlier, Karl Scheibmaier, Hauke Tedsen, und vielen mehr wird es in einem eigens beigelegtem Booklet im Produkt geben." (Pressetext)

mit Hörproben
Ich kann es immer noch nicht völlig realisieren, dass er nicht mehr unter uns ist. .(14.11.2012)
Nach dem Tod von Ludwig Hirsch
ORF-Infos zur Trauerfeier am 07.12.2011: Hier ...
Endlich ...
... ist ein langgehegter Wunsch vieler Hirsch-Fans in Erfüllung gegangen: Die meines Wissens nur einmal auf 3SAT ausgestrahlte Aufzeichnung eines seiner gigantisch guten Konzerte der Gottlieb-Tour kam als DVD heraus (aus dem Wiener Volkstheater vom 1. Januar 1993). Für mich eines der besten Konzerte mit fulminanten Höhepunkten. Ich habe sie auf einer VHS-Kasssette unzählige Male verschlungen. Er versponn die Lieder mit beeindruckenden Zwischentexten über die Schwächsten der Gesellschaft.
Die Setlist:
01 Landluft 02 Gottliebs kleiner Stern 03 Sternderl Schauen 04 Drei Geschenke 05 Mondkinder 06 Damals, in diesem August 07 Der fremde Soldat 08 Am Grab des unbekannten Soldaten 09 I lieg am Ruckn 10 ...und noch dazu am Muttertag 11 Die Omama 12 Gottlieb bricht sich das Herz 13 Peterle 14 Der Dorftrottel 15 Gottlieb schnürt seinen Ranzen
16 Gel' du magst mi 17 Aber Nelli, ich komm doch wieder 18 Nelli 19 Unten am Bahnhof 20 Jonas I 21 In deiner Sprache 22 Jonas II 23 Der Tegelhofer Franz 24 Ned Du 25 Grossstadtnachtgespenst 26 Der Zwerg 27 Der Mann aus Fischamend 28 Die Hand 29 Lichtgeschwind, wie das Sterne tun 30 Miss Burgenland 31 Johnny, Charlie, Mani, Andi - Die Brüder im Geist 32 In der Kellergassen 33 Spuck den Schnuller aus 34 Boo-gie Woogie 35 Komm, großer, schwarzer Vogel.
Der Pressetext:
"Ludwig Hirsch erfüllte sich in den Jahren 1991 und 1992 vor ausverkauften Sälen mit seiner Gottlieb-Tournee einen Lebenstraum. Mit seiner Band spielte er hier vor insgesamt mehr als 200.000 Zuschauern viele seiner bekanntesten Lieder, eingebettet in eine interessante Rahmenhandlung. »Gottlieb Live«, erstmalig auf DVD veröffentlicht, dokumentiert einen der besten Live-Auftritte von Ludwig Hirsch mit Band und spannt den Bogen quer über das gesamte Schaffen des großen Künstlers von 1978 bis 1992." (08.12.2008) |
Ludwig
Hirsch (* 28.02.1946) - für mich ein magischer Name, seit ich
den traurigen Song "I lieg am Ruckn" hörte ... Naja, ist
ja wohl nicht alltäglich, wenn einer im Sarg unter der Erde liegt
und die Geliebte weint ein paar Meter oberhalb bittere Tränen der
Trauer. Und er denkt sich so seinen Teil, als es plötzlich am Zeh
juckt: "Jessas, der erste Wurm...". Jedenfalls wurde ich auf
diesen außergewöhnlichen Liedermacher mit akzentuiertem
Ausdruck, in Konzerten makellos gesprochenen, oft langen Zwischenreden,
mit einer unvergesslich sonoren Stimme und einprägsamen Melodien
aufmerksam, widmete ihm mehr Aufmerksamkeit und sammelte seine Platten.
Die konnten ja nicht nur lieb, sondern manchmal lakonisch, zärtlich
oder gemein sein. "Komm, großer schwarzer Vogel", nicht
nur für mich in bestimmten Seelenlagen kaum zu ertragen, denn es
geht wohl um den Tod eines KIndes. "Spuck den Schnuller
aus", "Gel du magst mi", "In deiner Sprache"
(beeindruckend schön), "Sternderl schaun" und viele andere
sind es, die immer wieder anlocken.
Bevor ich auf die Biografie eingehe, noch ein paar persönliche Anmerkungen.
Die "Gottlieb"-Tournee 1991/92 war bisher seine erfolgreichste und ging absolut unter
die Haut. Leider verpasste ich damals die Chance, ihn live zu erleben.
Aber ich habe immerhin eine rare 3SAT-Aufzeichnung mit 120 Minuten dieser
Tour (die gibt es seit 2009 als DVD, wie erwähnt). So etwas von Musikalität, Perfektion und gleichzeitig Wärme,
auch von seinen Mitmusikern, ist schon bemerkenswert. Und ich habe ja in
seiner "Tierisch-Tour" in der ersten Reihe mitfühlen dürfen.
Man merkt immer wieder, dass er ein hervorragender Schauspieler ist. In das Schauspielhandwerk stieg er 1973 ein. Das Debüt fand am Stadttheater
Regensburg statt.. Er wirkte in "Jedermann" bei den Salzburger Festspielen,
"Warten auf Godot", "Hof- und Personalgeschichten",
"Einen Jux will er sich machen", "Der Zerrissene",
"Was Ihr wollt" und "Der Drang" mit und spielte in verschiedenen
Fernsehspielen wie "Lieben wie gedruckt" und "In Zeiten
wie diesen" anspruchsvolle Rollen. Als Filmschauspieler brillierte er in "Trokadero"
und "Tot oder lebendig". Ich glaube, alleine daran sieht man, welch rare Kombination in ihm schlummert.. Sänger, Komponist,
Schauspieler. Herbert Grönemeyer lässt grüßen ...
Weiter wirkte er an Fernsehdokumentationen und Radiosendungen mit. Im
Frühjahr 1998 packte ihn wieder das Theaterfieber und er spielte
in "Irma la Douce" den Nestor le Fripé. Und Ende 2002
überraschte er nach 7-jähriger Pause mit dem unten abgebildeten
neuen Album "Perlen". In diesem Jahr geht er, nicht nur mit
dieser Platte im Gepäck auf große Österreich- und Deutschlandtournee.
Am 23. September auch in meine Nähe ...Über einen Link sind
die Tourneedaten abrufbar. Naja, am 29.10.2010 gab es mit seiner - hoffentlich - doch nicht letzten Tour "Vielleicht" ein Wiedersehen in Bamberg. Rezension siehe Link oben!
Gerd Müller
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Die Band 2010 (Pressefoto)
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