Ganes - Info |
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Caprize - 2014 Parores & Neores (Doppel-CD) - 2012 CD 1: 1. For Eva 4:56 CD 2: 1. Parole Parole (Live) 3:35 amazon.de-Pressetext zur Doppel-CD: mai guai (Doppel-CD) - 2011
Klick - mit Hörbeispielen CD 1: 1. Au Au 4:09 CD 2 - Live At Studio Babelsberg 1. Intro 2:02 amazon.de-Pressetext zu dieser CD: rai de soredl . 2010 Klick - mit Hörbeispielen 1. Motivaziun Eine Rezension unter vielen:
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Christian Reder, Chefredakteur der "Deutschen Mugge" war nicht zuletzt wegen dieser CD neugierig ... Die neue CD erschien am 30. September 2016:
"Kalkutta liegt am ..." Nein, nein, diese Wortassoziation ist wirklich rein zufällig und hat überhaupt nichts damit zu tun - und es fehlt das entscheidende "g". Ganes ist eine Gruppe um die beiden Schwestern Elisabeth und Marlene Schuen und deren Cousine Maria Moling aus La Val in Südtirol. Zurzeit sind sie mit drei Mitmusikern (mehr über sie in der Konzertrezension weiter unten) auf einer äußerst erfolgreichen 41-teiligen Tour unterwegs und verzaubern durch ihren betörend schönen Gesang, meist in ladinischer Sprache, ihre zahlreichen Fans. Innerhalb von gut zwei Jahren haben sie es geschafft, aus dem Schatten der Hubert von Goisern-Band herauszutreten und etwas völlig anderes, Eigenständiges zu schaffen. Mit der Tradition ihrer Heimat verwurzelt haben sie quasi von Geburt an die ladinische Sprache in sich eingesogen. So kommt alles völlig authentisch rüber. Die unten eingebauten Links empfehle ich sehr, wenn Sie Näheres über die Drei erfahren möchten. Für das Online-Magazin "deutsche mugge" schrieb ich als Redaktionsmitglied einen Konzertbericht (weiter unten gleichfalls eingefügt): Bitte anklicken!
Wem Namen wie Schuen oder Moling etwas sagen, wusste meist, wer sich hinter der Gruppe GANES verbirgt. Sie tourten nämlich einige Jahre mit Hubert von Goisern durch die Lande und bereicherten mit einer eindrucksvollen Performance im Juni 2009 zum Beispiel das Open Air-Konzert auf dem Domplatz in Bamberg. Und später auf dem umgebauten Konzert-Lastschiff, mit der die Goisern-Band vom Schwarzen Meer bis zur Nordsee schipperte und dabei viele interkulturelle Begegnungen hatte. Bereits im vergangenen Jahr traten GANES im „Live Club“ in der Altstadt Bambergs auf. Gute Erinnerungen an diese idyllische Lokalität und natürlich das dankbare Publikum haben offenbar dazu bewogen, dort erneut zu konzertieren. Seit gut zwei Jahren gibt es diese Formation und vor kurzem haben sie ihre dritte (Doppel-)CD veröffentlicht. Nachdem der Bandname schon einige Male erwähnt wurde: Woher kommt dieser ungewöhnliche Begriff? „Ganes“ sind Wald- oder Wasserfrauen, Feen und Hexen, die in der ladinischen Mythologie eine markante Rolle spielen. Ladinisch? In der kleinen Ortschaft La Val, oder auch Wengen genannt, wuchsen die Schwestern Elisabeth und Marlene Schuen sowie deren Cousine Maria auf. Hier sowie im gesamten Gadertal und im ganzen Zentralbereich der Dolomiten sind die Ladiner beheimatet. Leider wird diese an Klangfarben reiche Sprache heute nur noch von etwa 30.000 Menschen gesprochen. Dass sie nicht austirbt, dazu tragen nicht zuletzt GANES mit ihrem sympathischen Auftreten und ladinischen Liedertexten bei. So waren die zahlreichen Musikliebhaber im gemütlichen Clubambiente neugierig, wie sich die Gruppe zwischenzeitlich weiter entwickelte. Pünktlich um 21 Uhr bahnten sich die Musikerinnen mit ihrer dreiköpfigen Begleitband einen Weg durch das Publikum. Nach herzlicher Begrüßung erklang das beschwingte „La La La“. Auch wenn man natürlich ladinisch nicht verstand, übertrug sich ihre ungekünstelte Fröhlichkeit und der betörend schöne Harmoniegesang sofort auf das Publikum. Die Songs flossen aus den Herzen der Künstlerinnen direkt in die der gebannt lauschenden Zuschauer. Selbstverständlich vermittelten die Musikerinnen die Songinhalte der selbst komponierten und getexteten Lieder zum besseren Verständnis. So ging es z.B. auch um den Schönheitswahn und Dinge des zwischenmenschlichen Lebens. Marlene Schuen, eine studierte Violinistin, erzählte mit Blick auf den Song „4 Eva“ und kleinen Seitenhieben auf die Männerwelt, dass laut Altem Testament Eva aus einer Rippe des Mannes entstanden sein soll. Natürlich durfte die Verführung Adams durch den Apfel im Paradies nicht fehlen, mit dem Hinweis, er hätte ja auch nein sagen können. All dies wurde natürlich charmant mit Augenzwinkern präsentiert. Ein englischer Songrefrain "We both in the apple baby, sitting in the apple tree“ mündete in einen kleinen Sängerwettstreit zwischen dem weiblichen und männlichen Teil der Anwesenden. Daneben erklangen die Songs des Trios auch in italienischer, englischer und französischer Sprache. Selbst kubanische Rhythmen mit Tanzeinlage und Unterstützung der begeisterten Fans fehlten nicht. Die Stimmung im Saal hätte nicht besser sein können. Dazu ertönte „Parole Parole“, der einzige Coversong (Original von Dalida), den sie mit ihrem Dreigesang in einer völlig eigenständigen Version kreierten. Sanfte Songs wechselten mit Stimmungsmachern wie "Bun Chaka Le" ab ... Dazwischen zeigten die drei männlichen Bandbegleiter Nick Flade/Keyboard, Raffael Holzhauser/Gitarren und Sebastian Gieck/Bass ihr Ausnahmekönnen durch beeindruckende Soloeinlagen. Das kommt nicht von ungefähr. Nick Flade studierte Jazz-Piano an der Musikhochschule Würzburg und am Konservatorium München und begleitete namhafte Stars der internationalen Musikszene, wie Chris de Burgh oder Leslie Mandoki. Raffael Holzhauer studierte Jazzgitarre und war gleichfalls mit bekannten Musikern unterwegs. Dass Sebastian Giech Jazz-E-Bass in München studierte, verwundert dann nicht mehr. So wird durch diese Musiker der Sound mit angereicherten Jazzelementen mitgeprägt. In diesem Zusammenhang muss unbedingt Maria Moling erwähnt werden, die neben den Gesangspartien auch an den Percussion-Instrumenten einen hervorragenden Eindruck machte und daneben noch Gitarre spielte. Müßig zu erwähnen, dass auch sie ein Musikstudium hinter sich hat. Elisabeth und Marlene verkörperten mit ihren Violinen gleichsam ein Traumduo. All diese Einzelkomponenten gaben der Musik den besonderen Touch und trugen die Stimmen in eine gesangliche Dimension, die man nur unvollkommen beschreiben kann. In den Zugaben bewies Elisabeth Schuen im ergreifenden französischen Chanson "Vivre" mit einer Arieneinlage und traumhaft schöner Mezzosopranstimme, dass sie nicht umsonst Gesang studierte und darüberhinaus auch im Opern-, Oratorien- und Liedfach zu Hause ist. Hier hätte man die sprichwörtliche Nadel auf den Boden fallen hören, so gebannt hing das Publikum an ihren Lippen. Wen es interessiert: Auf ihrer eigenen Website sind einige Hörbeispiele z.B. aus der Matthäus-Passion (J.S. Bach) und anderen Produktionen enthalten. Der allerletzte Song begann wie der erste – mit einer anderen Version von „La La La“. Begeisterter Beifall verabschiedete die Band nach gut 100 Minuten, in denen keine Sekunde Langeweile aufkam. Eine zauberhafte musikalische Sternstunde mit sicherlich langer Nachhallzeit ging damit leider zu Ende… Ein Sonderlob gilt der Technik. Wenn man Lautstärke so gut dosiert, dass man keine Ohrstöpsel benötigt, spricht das für sich, denn nur so kann man diese traumhaft schöne Musik genießen und verinnerlichen. Anschließend konnte man CDs erwerben und signieren lassen. Auf meine Frage an Marlene, ob die Ära mit Hubert von Goisern abgeschlossen ist, meinte sie, dass dies zwar kein Thema sei, aber „man könne ja nie wissen“. Die Tour mit insgesamt 41 Terminen geht weiter. Wer GANES noch nicht kennt, sollte unbedingt einen Konzertbesuch erwägen. Pressefoto: © Barbara Tavella & Claus Vittur. Livefoto Mitte: Gerd Müller |
Domplatz Open Air in Bamberg - 20.06.2009 |
Mit Hubert von Gloisern bei der Schiffstour Schweinfurt - 22.08.2008 |
Open Air auf dem Heumarkt in Bamberg |
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