Singles - Auswahl
O lé lé (Andres Holten)
Come Back Billy Joe (Mitch Murray/Tony MaCoulay)
WB 16439 - Deutschland
Komponiert von Dries Holten, produziert von Paul Birmingham
Auf dem Cover:
Mel "Candy" Canady, Donna Summer (zweite von links), Timothy Touchton, Michelangelo, Lucy Neale, Tommy Roland, Gunther Moll aka Peter Mayland, John Coller, Jodie Clarke (yellow hat) and Millie Fennell
Ihre 1. LP (1972)
Polydor 2371 306 (Frontcover)
Backcover
Inhalt:
Seite A:
Reason For Love (Pietsch/Allen)
Day By Day (Schwartz)
The Fugitive (Patrick)
Holy Night (Teiges/Allen)
Jesu Jesu (Cucciara/Allen)
Walk Along By The Riverside (Senior/Essel)
Seite B:
Hey, Brother, Come To Jerusalem (Vincent/Gunia/Reimer)
Working At The Liberty Road (Moll/Wister/Allen)
Samson (Beierle/Moslener/Obedeka)
Somebody Is Lonely (Moll/Wister/Allen)
Happinessville (Senior/Essel)
Running (Senior/Essel)
Ihre 2. LP (1973)
Inhalt:
Seite A:
It's been a long road
Take me back (to the U.S.A.)
Brother love
Europapark
This world
Hallelujah
Seite B:
You've got me singing
Freedom, freedom
All the birds in the sky
Got the feeling I'm falling
Sweet music
Carry on
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Videoclips in
Working At The Liberty Road (1972)
Lucio Battisti - Unser freies Lied (mit Donna Summer, ab ca. 3:00)
Family Tree - "Familien-Stammbaum"
Woher der Name kommt, kann man nur erahnen. Eine Spur dürfte zu den Mitgliedern von "FamilyTree" führen, zumal sie in etlichen anderen Gruppen mitwirkten. Aber vorab: Die Truppe ohne elitären Anspruch ist wieder eine der Juwelen, die schon lange in der Versenkung ruhen. Auch hier wird ein Sammler vergeblich auf eine CD-Ausgabe warten, so dass man auf die guten alten Vinylscheiben zurückgreifen muss, die immer wieder mal in ebay angeboten werden. So taucht halt diese Putzmuntergruppe hier auf ...
Als ein Beispiel für den vielfältigen Einsatz in verschiedenen Formation mag Lucy Neale dienen. Sie wirkte bei Silver Convention, Hornettes, Moxie, Red Point Orchestra und neben Soloprojekten längere Zeit bei der Love Generation mit. Ferner komponierte sie u.a. für Rosanne Cash, Cherubin, D.D.Sound, Ströer, Wolfgang Schmid, Love Machine und anderen. Eine vielfältige Künstlerin. Wie übrigens die anderen Gruppenmitglieder auch. Infos dazu unter: "Krautrock-Zirkus", wo die Verflechtungen speziell der Künstler dargestellt sind, die bei der zweiten LP mitwirkten.
Es gab des öfteren Personalwechsel, aber da muss man nicht unbedingt durchblicken.
"FamilyTree" hatten immer wieder mal Auftritte im Fernsehen. Im Gedächtnis besonders haften geblieben ist ihr wunderschöner Song "Europa Park". Stil-Ähnlichkeiten z.B. mit der Gruppierung "Love Generation" sind nicht von der Hand zu leugnen ...
Gerd Müller
23.10.2013:
Es kommt oft vor, dass äußerst interessante Mails und Anfragen zu meinen "Juwelen" eintrudeln. Aber diese stellte alles Bisherige in den Schatten. weil sie praktisch ALLES über diese Formation und ihre Verästelungen enthielt. Von Guenter "Yogi" Lauke von 'LaukeMedia & music4U', dem Erfinder von FamilyTree. Was er mir schickte, darf ich mit seiner Genehmigung auf die Seite stellen. Damit werden wohl alle auftauchenden Fragen und Wissenslücken beantwortet bzw. gestopft. Man spürt hautnah die immer noch vorhandene Begeisterung des Insiders. Wir hatten kürzlich ein äußerst aufschlussreiches Telefongespräch, das eine Unmenge weiterer Infos beinhaltete...
FamilyTree 1972 - © LaukeMedia-Presse
FamilyTree - eine deutsche POP-Legende
FamilyTree waren eine 11-köpfige POP&SOUL-Gesangstruppe die 1972 nach einem gemeinsamen Frühstück von Günter"YOGI"Lauke (damals FINGER RECORDS - Rottach-Egern) mit A. C. Weiland - dem Hauptabteilungsleiter FERNSEH-UNTERHALTUNG bein Saarländischen Fernsehen - oben auf dem HALBERG - von ihm "erfunden" und zusammengestellt wurde für die kleine Plattenfirma FINGER RECORDS in Rottach-Egern am Tegernsee!
Die hatten bereits 1971 mit ihrem 4.Titel "MAMY BLUE" von den spanischen POP TOPS für Aufsehen gesorgt!
Und jetzt gleich das: Ein elfköpfiger POP-CHOR, der s o f o r t wie eine Bombe einschlug!
Inhaltsverzeichnis
- Entstehung
- Mtglieder der Start-Elf
- Neuzugänge
- Bilder
- Diskographie
- Links
Entstehung
Die POLYDOR IN HAMBURG hatte die kleine - aber sehr agile Platten-Firma FINGER RECORDS erst kurz vorher von der BELLAPHON in Frankfurt weggeholt.
FamilyTree war das erste grosse Projekt, das in der neuen Partnerschaft HAMBURG-TEGERNSEE realisiert wurde.
A.C. Weiland hatte noch zum Abschied gesagt: "Wenn Sie uns sowas bringen - dann haben Sie FERNSEHEN bis zum ABWINKEN!" Was für ein toller SATZ für eine junge Independent-Plattenfirma!
Das Saarländische Fernsehen produzierte damals mit seiner Tochter TeleFilm Saar für die ARD die grossen Samstag-Abend-Primetime-Shows:
DON LURIO-SHOW, Mary Roos-SHOW, Sylvia Vrethamar-Show....etc..
Dabei waren die Les Humphries Singers & besonders ihr Boss LESLEY HUMPHRIES als Backing-Group im Vorfeld &backstage zu oft unangennehm aufgefallen.
LES hatte kurz vorher wegen eines "Liebes-Urlaubs" mit seiner neuen Flamme "Dunja Reiter" - unter dem fadenscheinigen Vorwand einer Fischvergiftung im Londoner DORCHESTER Hotel - einen festvereinbarten TERMIN in SAARBRÜCKEN einfach platzen lassen.
Jetzt war das Fass übergelaufen! Man war es auf dem Halberg endgültig gründlich leid - mit ihnen zu arbeiten.
Das war die grosse CHANCE im deutschen Platten-Geschäft.
Bereits auf der Heimfahrt von Saarbrücken an den Tegernsee stellte LAUKE im Kopf die Start-Elf und ihre Musik-Richtung zusammen. Die Gruppe solte alles singen können: von Folk bis Jazz & bei grösseren LIVE-Auftritten auch eine eigene Band dabei haben.
Bei Ankunft in Rottach stand das Grundkonzept für "FamilyTree".
Mtglieder der Start-Elf
Zur 1972er-Ur-Besetzung gehörten:
- Timothy Touchton (USA)
- Rainer “Michelangelo“ Limpert (D)
- Günter “Molly“ Moll (D)
- John Coller alias Klaus Lambert (D)
- Claus Dittmar alias Tommy Roland (D) (†verstorben 2000)
- Monique Melsen - Grand Prix Eurovision für Luxembourg in Dublin
- Millie Fennell – JAMAICA
- Marbo Whisnant - Sohn des ehemaligen Verteidigungsminsters von LIBERIA – als das noch ein richtiger STAAT war! (+ verstorben 2013)
- Patricia “Schlumpfy“ Andersen (D) die später Jimmy Bilsbury von den HUMPHRIES heiratete und mit ihnen ins STUDIO und nach England ging.
- Enry&July David (PHILIPPINEN – beide waren als Duo BIG SECRET schon bei uns - Enry war Sängerin bei den HUMPHRIES und kam mit ihrer kleinen Schwester lieber zu uns rüber.
- John Lawton - „Lucifer’s Friends“ - späterer Leadsinger der englischen Super-Group URIAH HEEPwar auch vorgesehen – er ging dafür – als Englishman & Wahl-Hamburger – aber doch lieber zu LES HUMPHRIES nach Hamburg.
FamilyTree 1973 - © LaukeMedia-Presse
„Oh yes - those where the days!“
Yogi Lauke hatte damals eigentlich nur ein erstes KONZEPT für eine „bunte MULTI-KULTI-Truppe“ von Folk bis Jazz geschrieben – und - es gab noch keinen einzigen TON – also eine reine „Kopfgeburt“!
Trotzdem kamen DG-Geschäftsführer Richard Busch und sein überaus agiler Adlatus Werner Klose - das ehemalige DREAMTEAM von Deutsche Grammophon/POLYDOR – aus Hamburg nach München geflogen, hörten sich das Konzept an, schauten sich die Bilder der einzelnen Interpreten an – hörten sich deren Stimmen teilweise schon auf DEMOS an …
Als echte „Bauchentscheider“ – wie es sie heute leider in der Platten-Branche mit seinen vielen „Bedenkenträgern“ einfach nicht mehr gibt!!!! (LEIDER!!!) – sind sie sofort aufgesprungen und haben für das gesamte Projekt „FamilyTree“ subito 150.000 DM überwiesen – gut – das wären heute wohl eine halbe Million Mark (!!!)…und wir konnten anfangen, die niedergeschriebenen oder bis dato nur in unseren Köpfen existierenden Ideen in Bezug auf Mode, Makeup, Tanz und natürlich auch der Musik im Münchner UNION STUDIO zu realisieren.
Dazu holten die Macher ein bis dahin in München vollkommen unbekanntes Genie für das Arrangement der 12 Titel aus Köln…Rainer Pietsch – der eine Superarbeit ablieferte und dadurch zu einem eigentlichen Topstar in der „Münchner Musik-Mafia“ wurde…fast kein Siegel’scher Eurovisions-Titel ohne Rainer als Dirigent des Orchesters!!! Leider ist Rainer auch schon 2001 verstorben.
FamilyTree war auch die erste deutsche POP-Gruppe mit eigener Choreografin! Sowas gab’s damals überhaupt noch nicht – man bekam dafür zum Glück eine junge Dame über die Bayerische Staatsoper in München.
Vorgestellt wurde FamilyTree auf der POLYDOR-World-Convention im September 1972 im HILTON in Berlin…und schlug bei den anwesenden internationalen Branchen-Leuten ein wie die sprichwörtliche „BOMBE“.
Henning Venske – der die Moderation des Abends hatte – kam nach dem Auftritt der „Swingin’ 11“ auf die Bühne und meinte in seiner knalltrockenen Art nur:
„Ich komme gerade aus der Küche – da sind von ganz alleine die Gasherde angegangen!“
Die erste LP „FamilyTree“ schlug dann aber auch in Deutschlan-Österreich-Schweiz wirklich ein wie eine Bombe… Mani Hildebrand, Toni Wachter und Regisseur Gianni Paggi vom Schweizer Fernsehen DRS drehten sofort in der Schweiz mit allen 12 Titeln der ersten LP ein phantastisches Portrait der Truppe! Sowas hatte es bis dato noch nie gegeben – aber - die MAZ dazu ist leider im Archiv der Schweizer Fernsehens spurlos verschollen...!
NDR-Regisseur Sigmar Boerner – der in „HITS A GOGO“ schon viele der FINGER RECORDS-Künstler vorgestellt hatte und aus Hamburg überaus interessiert die Arbeit von FingerRecords am Tegernsee aus der Ferne begleitete - stellte die LES HUMPHRIES entnervt auf’s Abstellgleis und nahm FamilyTree auch gleich als Backgroundgruppe für alle im STUDIO HAMBURG produzierten Ausgaben von „HITS A GOGO“ - der damals besten Popsendung für Deutschland, Österreich und die Schweiz…
Die „Bombe“ hatte wirklich so toll eingeschlagen, daß die dpa-Zentrale in Hamburg den in Frankfurt stationierten Journalisten&Fotografen Kristian Steinbrücker extra für dieses Projekt „FamilyTree“ abstellte. Er wurde allen ein wirklich guter&fairer Freund – er begleitete FamilyTree zu Anfang quasi „auf Schritt und Tritt".
LUCY NEAL und DONNA SUMMER kamen 1973/74 zur bunten Truppe… FamilyTree trat inzwischen in ganz Europa auf – YVES ROGER war der SPONSOR - bis dann 1975 das Ende kam und die Truppe „in Frieden&Freundschaft“ auseinander ging.
Links Donna Summer - © LaukeMedia-Presse
Donna Summer beschrieb diese – für sie sehr schöne - Zeit auch in ihrer Biographie „Ordinay Girl“, das bei Bantam Books in New York erschie.
Deshalb feierte FamilyTree 2005 das 30. Jahr der Trennung – und alle freuten sich riesig darauf – LUCY NEAL kam extra aus Kalifornien und - DONNA SUMMER kam wegen verschiedener USA-Auftritte erst einige Wochen später aus Nashville und gab in München einen tollen Abend.
MARBOO hat es leider nicht geschafft – er war inzwischen in Maryland „Minister“ geworden – also Priester einer Gemeinde – und er konnte oder wollte seine Schäfchen nicht alleine lassen…
"Familientreffen" 2004 - rechts unten Guenter Lauke - © LaukeMedia-Presse
> Die Gruppe sollte zuerst "FINGER Family" heissen - nach unswerer Firma FINGER RECORDS in Rottach-Egern!!
POLYDOR dagegen....aber unser MARBOO ( † Juli 2013! in Maryland!) hatte dann die LÖSUNG "aus dem Ärmel geschüttelt"!
Neuzugänge
TONY GREGORY
Mel Canady
Lucy Neal
Donna Summer
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