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Quelle http://www.youtube.com/watch?v=Ci3G9WE9sgM
Thierry Escaich vor der Kirche Santa-María la Réal, Deba
Auf dieser Doppel-CD sind 17 live eingespielte Improvisationen enthalten, die jeden Orgenfreund begeistern dürften. Mehr Infos mit Inhaltsangaben hier ... Natürlich sind noch weitere CDs erschienen.
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... stand schon ewig lange auf meinem Wunschzettel. Am 17. Januar 2010 wurde endlich der Wunsch wahr und er gab in der Konzerthalle, in der auch die Bamberger Symphoniker "residieren", ein Konzert. Mit ihm strömte eine für dieses leider nicht überall beliebte Genre große Anzahl Orgelliebhaber in die optisch runderneuerte Halle. "...Im Oktober 1992 wurde Escaich als Professor für Fugenkomposition an das Conservatoire national supérieur de musique de Paris berufen, seit 1997 ist er außerdem Titularorganist der großen Orgel der Pfarrkirche Saint-Étienne-du-Mont in Paris, der früheren Wirkungsstätte von Maurice Duruflé und seiner Frau Marie-Madeleine. Neben diesen Ämtern verfolgt er eine internationale Karriere als Komponist und Konzertorganist; aufgrund seiner herausragenden improvisatorischen Fähigkeiten gilt er als einer der wichtigsten Vertreter der Schule der französischen Orgelimprovisatoren unserer Zeit. ..." (Aus Wikipedia) »Spiegelspiele« nennt Thierry Escaich, Pariser Orgelvirtuose und -pädagoge, sein einfallsreiches Programm: Den Vertonungen des Luther-Chorals »Nun komm, der Heiden Heiland«, der Oster-Sequenz »Victimae paschali« und des Marien-Hymnus »Ave maris stella« stellt er seine eigenen »Reflexionen« gegenüber: Eine teils komponierte, teils improvisierte Tour de Force in die französische Orgelmusik (Pressetext). Das angekündigte Programm erfüllte diese Losung in jeder Beziehung und bot einen musikalischen Ohrenschmaus ersten Ranges. Edgar Krapp, der Bamberger Mentor der exquisiten Orgelreihe stellte im Zwiegespräch vor den Programmblöcken interessante Fragen an Escaich, die dieser in recht gutem Deutsch beantwortete und hochinteressante Details vor allem zu seinen Eigenkompositionen beisteuerte. Und die waren meine Favoriten. "Litanies" von Jean Alain spielte er allerdings eindeutig zu schnell, was kaum der Intention des blutjung im Krieg gegen Deutschland gefallenen Komponisten entsprochen haben dürfte. Dies verdeckte teilweise die unglaublich raffinierte Rythmik des Stückes und so verflüchtigte sich das an sich aufregende Werk gleich wieder aus den Ohren ... Aber speziell seine Eigenkompositionen überdeckten diesen Mangel in spektakulärer Weise und erinnern nicht selten an Altmeister Jean Guillou. Natürlich ließ man Escaich nicht ohne Zugabe ziehen ... Der Bayerische Rundfunk zeichnete das Konzert auf und sendet es irgendwann in seiner Freitagabend-Reihe auf Bayern 4 Klassik (Dies geschah bereits am 19. März 2010 und man konnte noch einmal die gewaltigen Improvisationen des Organisten nachvollziehen). Gerd Müller (19.02.2010) Der Programmzettel verriet vielsagende Kompositonen: Musikwissenschaftler Martin Köhl, Bamberg, schrieb im "Fränkischen Tag" eine ausführliche Rezension (Dank an Herrn Köhl für die freundliche Genehmigung zur Übernahme des Artikels!): Hintersinnige Spiegelspiele und tosendes Chamadengewitter - Der Pariser Orgelvirtuose Thierry Escaich gestaltete das zweite Konzert der Orgelreihe der Bamberger Symphoniker Leute, was wollt ihr mehr? Zumindest kann denen in Bamberg kaum etwas fehlen, die sich für die Königin der Instrumente begeistern: Seit über 15 Jahren lässt die von Edgar Krapp initiierte, organisierte und moderierte Konzertreihe der Bamberger Symphoniker keinen Orgelgranden von internationalem Rang aus – und manche unter ihnen wurden sogar schon zu Wiederholungstätern an den vier Manualen der prächtigen Jann-Orgel. Allstar Simon Preston z.B., der für den 14. Februar gewonnen werden konnte, gehört zum Parnass der Orgelszene, längst auch Thierry Escaich, der Solist vom zurückliegenden Wochenende. Dieser Gast aus Paris ist nicht nur gefeierter Komponist, Virtuose und Improvisator, er ist als direkter Nachfolger des berühmten Maurice Duruflé auch Titularius auf einer der heiligsten Orgelbänke der Zunft: jener von St. Etienne-du-Mont, einer bedeutenden, zwischen Sorbonne und Pantheon gelegenen Kirche. Charles Tournemires Version von „Victimae Pascali“ geriet etwas spitz in der Registrierung, während Escaichs „Spiegelung“, 5 eigene Versetten zum selben Thema, mit einem rhythmisch packenden Capriccio begannen, sich dann der Fuge zuwandten, mit irrlichternden Vertracktheiten aufwarteten und schließlich in eine Toccata mündeten, die sich auf dem Fundament einer schwer stampfenden Bassbewegung zu schriller Finalwirkung steigerte. Nach der Pause ging es zurück in die Barockzeit, aber der Organist vermied den eigentlich fälligen Gang zum mechanischen oberen Spieltisch. Nicolas de Grignys „Ave Maris Stella“ fand sich beantwortet von einem „Récit“ zum selben Thema, einer bedrohlich wirkenden Musik über düsterem Bass-Ostinato. Escaich bot als Überleitung zu den Jannequin-Variationen Jean Alains ein improvisiertes „Intermezzo“ an, eine spieluhrenhafte Miniatur, die das berühmte Thema recht bald aufnahm, sich dann dramatisch steigerte und wieder verebbte. Dass die berühmten „Litanies“ anschließend verschenkt wurden, war der einzige betrübliche Moment dieses Konzertes: Erst zu schnell und zu wenig transparent, dann dem gnadenlosen Gewitter der Chamadenregister geopfert, schade! In seine beeindruckende Schlussimprovisation baute Thierry Escaich eine dichte gewebte Fuge ein, die seine kontrapunktische Meisterschaft bestätigte. Dann allerdings ging klanglich die Post ab und die Jann-Orgel durfte nochmals tosen. Das tat zum guten Ende auch das Publikum, worauf sich der Gast aus Paris mit einer eher gefälligen Zugabe verabschiedete. Konzerthalle Bamberg, 12. April 2015 - Thierry Escaich in Orgel Plus... Thierry Escaich - Orgel Programm: Johann Sebastian Bach - Ricercar aus dem »Musikalischen Opfer« BWV 1079 Er gastierte zum zweiten Mal in der Konzerthalle und begeisterte wieder an der großen Jann-Orgel. Ich möchte dieses Mal nur ein paar Sätze verlieren: Es war einfach großartig und spektakulär, was er äußerst virtuos darbot. Seine beiden Improvisationen (die erste mit einem kurzen Klangbeispiel aus der "Forelle" von Franz Schubert) geriet sowohl was die leisen, filigranen Teile betrifft als auch die Vollendung im Plenum zu einer ekstatischen Sahnenummer. Das galt auch für die andere Improvisation. Doch nicht genug. Seine Komposition "Ground V" für Horn und Klavier (hier natürlich mit Orgel) war vom Feinsten. Eine seltene Gelegenheit, beide Instrumente absolut audiophil genießen zu können! Das klassische Repertoire hierfür ist ja recht bescheiden. Genau wie "Ground II" für Schlagzeug und Orgel. Was beide Künstler in einem friedlichen "Wettstreit" darboten, raubte fast den Atem. Martin Barth beherrschte sein Marimbaphon, Pauke, Becken und kleine Trommeln traumwandlerisch. Dass auch die übrigen Klassiker nobel hervorstachen, versteht sich von selbst. Hier möchte ich vor allem das bravourös gespielte Präludium mit Fuge von Mendelssohn Bartholdy herausstellen. Schade nur, dass am Ende des Konzert trotz dreimaliger "Beifallszugaben" mit dem Schlagzeuger keine musikalische Zugabe erfolgte... Gerd Müller |
Fotos vom Konzert am 17. Januar 2010, Konzerthalle Bamberg, © Gerd Müller |