Franz Benton - Info |
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Pressefoto
Ein wunderbarer Song: "On The First Day Of April"
Mini-CD-Auswahl "1974" (2017)
Once Upon A Time 01. ohne mich Bach to Benton - Live 2011 01. Air - J.S.Bach Hinweis: Bezüglich der Lieferfähigkeit älterer CDs: Eine besonders beeindruckende Live-Produktion aus dem Jahr 2000: "BIG little GIG" mit Klaus Kreuzeder Hier kommt man einfach ins Schwärmen. Eine geniale Kombination zweier Ausnahmemusiker. Leider ist der begnadete Saxophonist im November 2014 im Alter von 64 Jahren verstorben. Seit der Kinderlähmung, die er sich in der Kindheit zuzog, war er an den Rollstuhl gefesselt. Er spielte mit wahren Größen der Musik zusammen, wie z.B. Eric Clapton, Udo Lindenberg, Gianna Nannini und eben Franz Benton.
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Die Abschiedstour ...
Er ist wieder da ... Man kennt doch wahre Musiker mit Herzblut: Ein paar Jahre Auszeit ist das Allerhöchste, dass sie ohne neue CD, ohne Konzerte und ohne ihre treuen Fans aushalten. Die seinen Entschluss nie verstehen konnten oder wollten. Franz Benton wurde zum Glück im Sommer 2017 rückfällig. Mit neuer CD "1974" im Gepäck, die man über seinen Shop erwerben kann: Wie man im Coburger Tageblatt aus dem Jahr 2012 lesen kann, hat er Wort gehalten - 5 Jahre später: Weiterlesen... Wieder mal hinke ich der Zeit hinterher ... Franz Benton war schon öfters in unserer Region und ich brachte es nicht fertig, mal ein Konzert mit ihm zu besuchen, obwohl ich seine Kompositionen sehr schätze. Man denkt dann: Ach, ein ander Mal, er kommt ja wieder. Benton komponierte im Lauf seiner Karriere wunderschöne Songs, die er mit Herzblut darbot. So brauchte es einen Anschub von außen und ein Walkerfreund vom 1. Deutschen Scott-Walker-Forum und Fan von Franz Benton kam mir gerade gelegen. Traurig, dass ich zu spät kam... Rudis Juwelenstory: Franz Benton - der ewige Geheimtipp Ende 2012 trat ein Großer von der Live-Bühne ab, und kaum einer hat es mitbekommen. Franz Benton, 1952 in Ratingen bei Düsseldorf geboren, ist im Laufe seines Musikerlebens nämlich immer haarscharf an der großen Karriere vorbeigeschrammt. Dabei fing alles so so vielversprechend an: Nach einem turbulenten Vorleben in Spanien und den USA, wo er für kurze Zeit Leadsänger in einer Hardrockband war, bekam er 1986 einen Plattenvertrag, veröffentlichte sein erstes Album „Talking To The Wall“ und wurde für das Vorprogramm für Chris de Burghs Europatournee verpflichtet. Abend für Abend trat er dabei, nur mit einer Akustikgitarre „bewaffnet“, vor Tausenden von Leuten auf. Seine Performance kam an, sodass an manchem Abend die Wunderkerzen, die die Fans eigentlich für den Topact bereithalten sollten, schon während seines Auftritts aufgebraucht waren. Chris de Burgh soll „not amused“ gewesen sein. Später begleitete er noch Tina Turner, Joe Cocker und Eric Clapton in ähnlicher Weise auf Konzerten bzw. Tourneen. 1988 erschien sein 2. Album „Promises“. Das Titelstück wurde sogar ein kleiner Radiohit. Außerdem enthielt dieses Album ein Lied, dass für Benton-Fans später zu einem Kultsong werden sollte : „She’s mine“, ein Song über seine (damals noch) kleine Tochter Bianca, der er fortan auf jeder LP einen Song widmete. Obwohl aber leider auch dieses Album nicht die eigentlich verdiente Aufmerksamkeit bekam, gab Benton nicht auf. Das nächste Album „Carry On“, von ihm selbst produziert, ist ein ganz besonderes Highlight und zeigte schon damals sein Faible für besondere Instrumentierungen wie Harfe, Oboe, Cello, Akkordeon und Violine. Eine Vorliebe, die später auch bei seinen Livekonzerten immer mehr zum Tragen kam. Das Titelstück, das er mit der US- Sängerin Sarah Jane Morris sang, ist bis heute eines seiner eindrucksvollsten Lieder. Mit Album Nr. 4, „Love Is The Ocean“, schloss er nahtlos an die Qualität des Vorgängers an, jedoch blieb ihm auch damit trotz einiger Auftritte in einschlägigen TV-Sendungen die ganz große Publikumsresonanz versagt. Für den kommerziellen Erfolg lag seine filigrane Musik wohl doch zu sehr abseits der schnelllebigen Hitparadentrends. Dennoch blieb Benton unermüdlich. Über die Jahre folgten weitere großartige Alben (Dust to Gold-94, Fragile- 98, You And I - 2001, Laufmasche – 2002 , To the Queen Of The Islands -2005, Once Upon a Time -2010), dazu kamen noch 3 Live-CDs unter dem Titel „Ungeschminkt“. Auf „Fragile“ sang Benton erstmals 2 Songs in deutscher Sprache. Das Lied „Wollt Dir noch sagen“ wurde später fester Bestandteil seines Liverepertoires. Der fehlende kommerzielle Erfolg forderte allerdings auch seinen Tribut im Hinblick auf die Produktion seiner Alben. Während die ersten Werke noch mit einer Schar erlesener Studiomusiker - teilweise in London - eingespielt wurden, spielte Benton ab „Fragile“ fast alle Instrumente selbst. Seine Tourneen führten ihn weiterhin alljährlich quer durch Deutschland, wobei der Schwerpunkt für den inzwischen in München ansässigen Benton mehr in südlichen Gefilden lag. Für seine kleine, aber erlesene und absolut treue Fangemeinde wurde dabei der eher geringe Bekanntheitsgrad ihres Idols zum Glücksfall: seine Konzerte wurden nämlich dadurch keine „Mammutveranstaltungen“ in großen Hallen, sondern kleine kammermusikalische Perlen in fast schon familiärem Ambiente mit den entsprechenden, oben erwähnten speziellen Instrumentierungen. So begleitete ihn jahrelang der excellente Harfenist Kiko Pedrozo aus Paraguay. Wer als Neuling ein Benton-Konzert erlebte, war sofort eingefangen von seiner Musik und seiner Bühnenpräsenz . Franz Benton hat nämlich eigentlich alles, was ein großer Musiker haben muss: eine grandiose Stimme, die Fähigkeit, außergewöhnliche Songs zu komponieren und Charisma, mit dem er seine „Publikümmer“ (Originalton Benton) immer wieder in seinen Bann zu ziehen vermochte. Und spätestens, wenn er den bereits erwähnten Song „She’s mine“ anstimmte und der ganze Saal im Refrain den Begleitchor gab, war Gänsehaut garantiert. Zu erwähnen ist noch sein bisher letztes Projekt „Bach To Benton“. Dafür nahm er einige seiner Songs mit einem Streichquartett des Münchner Rundfunkorchesters unter Leitung von Martina Liesenkötter (die ihn auch auf der letzten Tour begleitete) auf. Dieser interessante Brückenschlag zwischen Klassik und Pop erschien 2011 auf CD. Franz Benton ist jetzt 60 und beendet nach 26 Jahren, in denen er eigentlich immer nur der ewige Geheimtipp war, seine Bühnenkarriere. So recht glauben wollten es seine Fans zunächst nicht, aber er scheint es ernst zu meinen. Dennoch wird er sich auch ohne Livetourneen sicher weiter ausgiebig der Musik widmen und vielleicht noch so manches interessante Projekt auf Lager haben. Auf jeden Fall lohnt es sich auch jetzt noch, sich mit dem vielfältigen musikalischen Schaffen des Franz Benton zu beschäftigen. |
Rudis kleine Schatzkiste |